Kurzweiliger Abend
Iiro Rantala und Ulf Wakenius in Villach.
Im Jahr 2015 war er mit einem zumindest von der Besetzung her klassischen Klaviertrio in Bleiburg zu Gast, der finnische Pianist Iiro Rantala. Im vergangenen Jahr gelang ihm mit „how long is now?“eine außergewöhnliche CD, diesmal mit dem Bassisten Lars Danielsson und der US-Schlagzeuglegende Peter Erskine. Nun gastierte er mit dem schwedischen Gitarristen Ulf Wakenius in Villach. Beide publizieren bei Siggi Lochs Plattenfirma ACT. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis sie zusammen fanden.
Manche tun sich schwer dabei, Rantala als Jazzpianisten zu bezeichnen, so leicht und verspielt wie er seine Musik anlegt. Frech bedient er sich am Riesen-Angebot von Gassenhauern aus Klassik, Pop und Jazz. Da übersieht man fast, wenn sich dazwischen so melancholisch funkelnde Eigenkompositionen wie das dem 2008 verstorbenen Pianisten Esbjörn Svensson gewidmete Stück „Tears for Esbjörn“finden. Sein Gegenüber Ulf Wakenius ist ein aufmerksamer und virtuos selbst halsbrecherischsten Unisono-Läufen folgender Duo-Partner. Sein Highlight lieferte er dennoch im Solo ab: einer Hommage an die brasilianische Musik mit Improvisationen über Stücke von Milton Nascimento bis Egberto Gismonti.
Zum Schluss durfte man mit den Beatles singen und mit Stevie Wonder klatschen. Alles in allem ein kurzweiliger Sommerabend mit niveauvoller musikalischer Unterhaltung.