Kleine Zeitung Kaernten

Gesten sagen oft mehr als Worte

WAC-Coach Heimo Pfeifenber­ger bemängelte die Körperspra­che seiner Spieler, lobte aber im Gegenzug die gute Moral in der zweiten Hälfte.

- Von Denise Maryodnig

Der Körper erzählt oft mehr als Gesichtsau­sdrücke und wenn es eben nicht nach Wunsch läuft, fällt etwas in sich zusammen – ein natürliche­r Mechanismu­s. Niederlage­n werden durch hängende Schultern signalisie­rt, Spieler blicken in Richtung Boden oder schicken Botschafte­n in den Himmel, andere schlagen die Hände über dem Kopf zusammen. Genau mit dem Thema Körperspra­che beschäftig­t sich WAC-Coach Heimo Pfei- fenberger nach der 0:2-Heimnieder­lage gegen Salzburg. Der 50-Jährige kritisiert­e zum Bundesliga­auftakt die Phase direkt nach dem 0:1-Rückstand. „Wir haben das Tor bekommen, als niemand damit gerechnet hat, denn gesamtgese­hen haben wir wenig zugelassen. Nach dem Treffer ist die Körperspra­che von einigen Spielern komplett abgefallen, ohne Grund. Daran müssen wir arbeiten, das darf so nicht mehr vorkommen.“

Wäre dann noch der Glaube an sich selbst, der dem Salzburger in gewissen Momenten ge-

fehlt hat, indem die Spieler vereinzeln­d zu passiv agierten. Solche Leistungsa­bfälle machten sich schon vergangene Saison bemerkbar. „Da müssen wir dranbleibe­n. Aber man hat ja gesehen, dass das Team Gas geben kann und sich gegenseiti­g pusht, vor allem als der frische Wind mit Gschweidl, Flecker und Frieser kam. Wernitznig und Nutz waren zum Schluss auch wieder viel dynamische­r. Genau das will ich sehen. Aber es ist klar, dass wir die individuel­len Fehler reduzieren müssen, die passieren noch zu häufig.“

Den Kickern selbst sind diese negativen Reaktionen oft gar nicht so bewusst, wie Gerald Nutz, Boris Hüttenbren­ner und Bernd Gschweidl allesamt bestätigte­n. „Mir ist es nicht aufgefalle­n, dass wir uns hängengela­ssen haben, außer vielleicht kurze Zeit nach dem 0:1. Aber das ist auch normal, da es aus dem Nichts kam. Da machte sich Stagnation breit“, erzählt Hüttenbren­ner, der ergänzt, das Pfeifenber­ger jemand ist, der stets eine positive Einstellun­g und Auftreten verlangt.

Neuzugang Gschweidl hatte die gesamte Partie über das Gefühl, dass die Spieler an sich geglaubt haben: „Unser Problem war, dass wir keine richtige Tormöglich­keit herausspie­len konnten. Dass sich diese Situation auf unsere Verhaltens­weise ausgewirkt hat, war die logische Konsequenz. Aber generell war es in Ordnung.“Da gab es auch von Nutz keine Widerrede, der gegen Salzburg immer wieder mit Gesten auffiel, „dabei bin ich weniger der Typ, der viele Emotionen zeigt, aber wahrschein­lich bemerkt man das im Spiel selber nicht. Wobei ich sie eher zeige, wenn wir eine vergebene Chance haben.“

Positive Nachrichte­n gibt es vonseiten Mihret Topcagic, dem nach seinem Zusammenst­oß aber gehörig der Schädel brummt: „Ich hab’ eine schwere Gehirnersc­hütterung und noch Kopfweh. Aber es ist zum Glück nichts Schlimmere­s“, erzählt der 29-Jährige erleichter­t. Der trainingsf­reie Montag wird heute kompromiss­los gestrichen, denn morgen (19) wartet mit Hannover 96 der Testspielk­racher in der Lavanttala­rena.

Eigentlich bin ich weniger der Typ, der viele Emotionen zeigt, aber es hängt immer von der jeweiligen Situation ab. Ich seh’ das nicht negativ.

Gerald Nutz

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GEPA (2) Gerald Nutz gestikulie­rte gegen Salzburg immer wieder, war sich dessen aber weniger bewusst
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