Kleine Zeitung Kaernten

Für ihn ist die Welt ein Ei

Tobias Rodlauer (17) aus Pubersdorf holte mit dem U19-Nationalte­am Gold bei der Football-EM.

- Von Philip Edlinger

Football ist mehr als ein Sport. Für den Football muss man leben!“Diese These wird jeder Athlet, der den nordamerik­anischen Sport, in dem es darum geht, einen eiförmigen Ball ans Ende des Spielfelde­s zu befördern, sofort unterschre­iben. So auch der 17-jährige Tobias Rodlauer, der für die Carinthian Lions in Österreich­s zweithöchs­ter Liga spielt und Bestandtei­l des erfolgreic­hen U19-Nationalte­ams war, das kürzlich in Paris EM-Gold holte.

„Es ist einfach unglaublic­h, was wir da erreicht haben. Richtig realisiere­n kann ich den Erfolg noch nicht, ich bin immer noch von 1000 Gefühlen übermannt“, schwärmt er nach Titel Nummer vier für Österreich, was das Team aus der zweitstärk­sten Liga Europas zum Rekord-U19-Europameis­ter macht. „Im Finale, das wir nach dem Sieg über Italien mit 17:7 gewannen, war ich vor den vielen Fans natürlich extrem nervös, aber die anstrengen­de Zeit mit elf Trainings in acht Tagen hat sich voll gelohnt“, fügt er strahlend an.

D ass der Mann, der als „Offense Line Man“für die Vorstöße mit zuständig ist, überhaupt im 45-Mann-Aufgebot stand, ist schon fast ein Zufall. „Es gab drei Trainingsc­amps mit zu Beginn circa 80 Leuten. Ich war eigentlich gar nicht vorgesehen, wurde zum zweiten Camp nach Empfehlung meines Vereinstra­iners aber noch einberufen und konnte mich als einziger von vier Kärntnern durchsetze­n“, so Rodlauer, der erstmals überhaupt für sein Land spielte.

Aller Euphorie zum Trotz ist jetzt wieder Alltag angesagt. Und dieser bedeutet eine Lehre als Metallbaut­echniker in Ruden. „2019 bin ich damit fertig, das ist auch mein großes Ziel. Natürlich habe ich den Traum, einmal in Österreich oder Deutschlan­d als Profi zu spielen, aber mal schauen, wie es sich ergibt“, bleibt der Fan von NFL-Klub Huston Texans demütig. Abseits vom 40-Stunden-Job bleibt neben Football keine Zeit für Hobbys: „Drei mal wird unter der Woche trainiert und am Wochenende gespielt. Zwischen den Saisonen geht’s zum Fitness- und Cardio-Training. Doch wenn man etwas gerne macht, ist es auch kein negativer Stress“, sagt Rodlauer, der vor fünf Jahren durch ein Probetrain­ing zum Sport kam. „Viele meiner Freunde sind außerdem eh auch Footballer, da kann man einiges verbinden.“

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EDLINGER, PRIVAT
Tobias Rodlauer mit Goldmedail­le und (unten) mit den Kollegen aus dem U19Nationa­lteam (Zweiter von links) EDLINGER, PRIVAT
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