Für ihn ist die Welt ein Ei
Tobias Rodlauer (17) aus Pubersdorf holte mit dem U19-Nationalteam Gold bei der Football-EM.
Football ist mehr als ein Sport. Für den Football muss man leben!“Diese These wird jeder Athlet, der den nordamerikanischen Sport, in dem es darum geht, einen eiförmigen Ball ans Ende des Spielfeldes zu befördern, sofort unterschreiben. So auch der 17-jährige Tobias Rodlauer, der für die Carinthian Lions in Österreichs zweithöchster Liga spielt und Bestandteil des erfolgreichen U19-Nationalteams war, das kürzlich in Paris EM-Gold holte.
„Es ist einfach unglaublich, was wir da erreicht haben. Richtig realisieren kann ich den Erfolg noch nicht, ich bin immer noch von 1000 Gefühlen übermannt“, schwärmt er nach Titel Nummer vier für Österreich, was das Team aus der zweitstärksten Liga Europas zum Rekord-U19-Europameister macht. „Im Finale, das wir nach dem Sieg über Italien mit 17:7 gewannen, war ich vor den vielen Fans natürlich extrem nervös, aber die anstrengende Zeit mit elf Trainings in acht Tagen hat sich voll gelohnt“, fügt er strahlend an.
D ass der Mann, der als „Offense Line Man“für die Vorstöße mit zuständig ist, überhaupt im 45-Mann-Aufgebot stand, ist schon fast ein Zufall. „Es gab drei Trainingscamps mit zu Beginn circa 80 Leuten. Ich war eigentlich gar nicht vorgesehen, wurde zum zweiten Camp nach Empfehlung meines Vereinstrainers aber noch einberufen und konnte mich als einziger von vier Kärntnern durchsetzen“, so Rodlauer, der erstmals überhaupt für sein Land spielte.
Aller Euphorie zum Trotz ist jetzt wieder Alltag angesagt. Und dieser bedeutet eine Lehre als Metallbautechniker in Ruden. „2019 bin ich damit fertig, das ist auch mein großes Ziel. Natürlich habe ich den Traum, einmal in Österreich oder Deutschland als Profi zu spielen, aber mal schauen, wie es sich ergibt“, bleibt der Fan von NFL-Klub Huston Texans demütig. Abseits vom 40-Stunden-Job bleibt neben Football keine Zeit für Hobbys: „Drei mal wird unter der Woche trainiert und am Wochenende gespielt. Zwischen den Saisonen geht’s zum Fitness- und Cardio-Training. Doch wenn man etwas gerne macht, ist es auch kein negativer Stress“, sagt Rodlauer, der vor fünf Jahren durch ein Probetraining zum Sport kam. „Viele meiner Freunde sind außerdem eh auch Footballer, da kann man einiges verbinden.“