Wegen der Dürre geht in Rom das Wasser zur Neige.
Wegen Dürre in Italien soll in mehreren Regionen Notstand ausgerufen werden. Landwirtschaft klagt über große Schäden.
In den Kirchen unserer Region werden Messen zelebriert, bei denen die Gläubigen um Regen bitten“, erzählt Luca Zaia, der Präsident der norditalienischen Region Venetien. Wie viele andere Teile der Apenninenhalbinsel leidet Venetien unter der seit Monaten anhaltenden Dürre. Wegen der Trockenheit könnte schon bald der Notstand ausgerufen werden. Die Präsidenten von zehn Regionen wollen die Regierung in Rom darum bitten, wie italienische Medien berichten.
Damit soll finanzielle Unterstützung für Landwirte und Viehzüchter bereitgestellt werden, die besonders stark unter der Wasserknappheit leiden. Gefährdet ist etwa die Weinproduktion – Venetien ist Italiens größte Weinbauregion mit elf Millionen Hektoliter Wein jährschen Bisher verursachte die Dürre der Landwirtschaft Schäden in Höhe von fast zwei Milliarden Euro. „Die Landwirtschaft ist der Wirtschaftssektor, der am stärksten unter den Folgen des Klimawandels leidet“, erklärt Roberto Moncalvo, Präsident des Verbandes Coldiretti. Er fordert stärkere Maßnahmen zur Bekämpfung der Wasserverschwendung.
Verschärft hatte sich die Wasserknappheit in den Frühlingsmonaten, in denen sich normalerweise Reserven für den Sommer sammeln. Statistiken des Forschungsinstituts CNR zufolge belegte dieser Frühling Platz zwei im Ranking der trockensten Jahreszeiten seit 1800. Die Durchschnittstemperatur lag im Juni 3,22 Grad über dem Mittelwert von 1971 bis 2000. Zugleich fiel im vergangenen Monat nicht einmal die Hälfte des sonst üblichen Regens, der wenige Niederschlag verdunstete. Besonders unter der Trockenheit leidet Rom mit der Region Latium. Ab Freitag ist es dem städtilich. Versorgungsunternehmen ACEA untersagt, Wasser aus dem nahe gelegenen Braccianosee zu pumpen. Die ACEA arbeitet an einem Plan zur Wasserrationierung, der 1,5 Millionen Bewohner der Ewigen Stadt
betreffen wird. Bis zu acht Stunden täglich könnte die Versorgung unterbrochen werden. Der Pegel des Braccianosees liegt 1,64 Meter unter dem Durchschnittsniveau der vergangenen Jahre, allein letzte Woche sank der Wasserstand um zehn Zentimeter. Verschärft wird die Problematik durch die maroden Wasserleitungen: 44 Prozent des kühlen Nasses gehen dadurch auf dem Weg in die römischen Haushalte verloren.