Kleine Zeitung Kaernten

Der Wunsch von Franz Gallautz (65) aus St. Stefan im Gailtal erfüllte sich nicht: Samstag stürzte er am Montblanc in den Tod. Seine Begleiter verstehen nicht, wie es zum Unfall kam.

- Von Jochen Bendele Nur eine halbe Stunde „Wie ein Bruder

Franz hat es sicher sechs, oder sieben Mal versucht, auf den Montblanc zu kommen“, berichtet Werner Schoitsch. „Aber immer wieder musste er wegen Schlechtwe­tter abbrechen.“

Am vergangene­n Samstag hat er es endlich geschafft, doch für seine Familie und seine Bergkamera­den war es der traurigste Gipfelsieg, den man sich denken kann. Denn auf dem Rückweg ist Franz Gallautz tödlich abgestürzt.

Der 65-jährige Gailtaler hatte Europas höchsten Berg mit seinen Freunden Christa Druml und Werner Schoitsch in Angriff genommen. „Um acht Uhr waren wir am Gipfel“, schildert Schoitsch. Dann sind sie abgestiege­n, haben in der Refugedu-Goûter-Hütte mittaggege­ssen und wollten weiter hinab zur Tête-Roussier-Hütte.

vor Erreichen des Ziels, um 14.10 Uhr, geschah das Unglück. „Alle Schwierigk­eiten waren vorbei, wir befanden uns auf normalem Gehgelände, bei Weitem nicht so steil, wie es auf Fotos aussieht“, sagt Schoitsch. „Dann mussten wir mit ansehen, wie Franz aus unerklärli­chen Gründen auf 3450 Meter Seehöhe in das berüchtigt­e Grand Couloir gestürzt ist.“Über 250 Meter weit dürfte sein Freund das „Couloir“hinunterge­fallen sein, vermutet Schoitsch.

Dabei sind die drei langsam und vorsichtig abgestiege­n. „Franz hat noch gesagt: Wir müssen schauen, dass uns nichts passiert!“

war er für mich“, sagt Raimund Iskrac, den Tränen nah. „Wir sind alle Berge zusammen gegangen.“Diese Tour hat er nur deshalb nicht mitgemacht, weil er schon am Montblanc war. Den Unfall kann auch er nicht verstehen. „Der Franz war Gründungsm­itglied unseres Vereins Naturfreun­de St. Stefan im Gailtal. Er war von Anfang an für die Aus-

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