Viel Startgeld für neuen Tech-Cluster
280 Millionen Euro fließen bis 2022 in den neuen Cluster „Silicon Austria“. Das Ziel: die Spitzenposition in der Mikroelektronik.
Möglicher Kritik an Wahlkampfgetöse ist folgender Satz voranzustellen: An dem Projekt wurde im Hintergrund seit deutlich mehr als einem Jahr gearbeitet. Dass es jetzt noch über die Bühne gebracht wird, unabhängig vom Wahlausgang, war sowohl Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) als auch Infineon-Chefin Sabine Herlitschka in ihrer Funktion im Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie ein Anliegen. „Diese Initiative der ganzen Branche zeigt, wie wichtig es uns ist, dass man gemeinsam eine kritische Masse erreicht,“so Herlitschka.
280 Millionen Euro stehen ab Oktober grundsätzlich für Forschungsund Entwicklungsprolich innerhalb des neuen Clusters „Silicon Austria“zur Verfügung. In Villach und Graz geht der 2016 gegründete Cluster Silicon Alps darin auf. Villach wird Kompetenzzentrum für Sensorik und Leistungselektronik. Hier wird das CTR, das Carinthian Tech Research in den Cluster eingebracht. Also alle Kompetenzen des CTR – von Know-how, über Mitarbeiter bis hin zur Infrastruktur – heißt es seitens des CTR. Zur Infrastruktur zählen unter anderem die Labors, die in den kommenden Jahren noch ausgebaut werden sollen. Graz konzentriert sich auf die Systemintegration. Neu dazu stößt Oberösterreich. In Linz wird der Forschungsschwerpunkt in der Hochfrequenztechnologie, bei der es vor allem um Speicherlösungen geht, liegen.
Insgesamt 70 Millionen Euro kommen aus Kärnten, der Steiermark und Oberösterreich, ebenfalls 70 Millionen Euro vom Bund. 140 Millionen steuert die Industrie bei. Jedes Projekt wird 50:50 finanziert.
Mit dem politischen Anschub sollen etwa 500 Spitzenjobs in der Forschung entstehen. Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) geht von einer „weit darüber hinaus reichenden Wirkung“aus. Seine Hoffnung: „In der Folge würden dann wesentjekte mehr Jobs von den Firmen geschaffen.“So wie vor wenigen Tagen die EU-Standortentscheidung von Easyjet für Wien niemandem in den Schoß gefallen sei, handle es sich auch hier um eine „bewusste politische Weichenstellung“. Kern: „Wir müssen die fragmentierte Forschungslandschaft zusammenführen.“Besonders gehe es um internationale Sichtbarkeit.
Herlitschka, stellvertretende Vorsitzende des Fachverbandes spricht von einem „Window of