Kleine Zeitung Kaernten

Wörthersee-Essay schlägt hohe Wellen Egyd Gstättners jüngster Beitrag polarisier­t stark. Einige Auszüge aus den Reaktionen.

- „Die Schönen und die Reichen, die Armen und die Leichen“, 22. 7.

Lieber Herr Gstättner, es geht mir – wie auch Ihnen – um die „Rückerober­ung des Wörthersee­ufers für die Öffentlich­keit“. Schaffen wir neue, frei zugänglich­e Ufer vor den alten, vom Betonwürfe­lkrebs befallenen Ufern. Für den Rest unseres Lebens fahren wir täglich ein mit Steinen beladenes Schiff vor das Flick-Ufer und kippen diese in 50 Meter Entfernung in den See. Ich bin mir sicher, wir hätten bald sichtbare Erfolge zu verzeichne­n und Sie bekämen vielleicht doch ein Denkmal in Klagenfurt – wenn auch nicht als Literat. Falls uns noch Zeit bleibt, erweitern wir die Schütttech­nik vor dem Glock-Ufer oder Tilly-Ufer. Vielleicht finden wir noch ein paar Mitarbeite­r, dann ist der Wörthersee in tausend Jahren ein völlig neues, frei zugänglich­es Paradies. Ahoi! Ihr

Peter Baumgartne­r, St. Veit

Frust und Neid

Nein, ich besitze weder Grundstück, Strandhütt­e oder gar Strandpala­st, nicht am Wörther und nicht an einem anderen See. Herr Gstättner stellt unglaublic­he Vereinfach­ungen und Verallgeme­inerungen an, vom ererbtem Reichtum, dessen Geld mit braunem Schlamm und jüdischem Blut vermischt seien bis hin zum dreckigen Geld, über finstere Kanäle auf Konten gespült – jeder Grundbesit­zer wird einfach pauschal angepatzt und verurteilt.

Eigentlich sind solche Pauschalve­rurteilung­en und Ver- unglimpfun­gen ganzer Perso- nengruppen in Kärnten im Oktober 2008 zu Ende gewesen – hier leben sie in einem von Frust und Neid geprägtem Artikel wieder auf.

Andreas Mayrhofer-Schmid,

Klagenfurt

Krankenges­chichte

Herzliche Gratulatio­n zu Ihrem höchst amüsanten und pointenrei­chen Wörthersee-Special! Wie immer ein reines Lesevergnü­gen, wenn hier unter anderem die architekto­nische Krankenges­chichte des Wörthersee­s offengeleg­t wird.

Dr. Ingomar Klein, Landskron

Ein Genuss

Lieber Herr Gstättner, wenn auch die Verschande­lung des Seeufers, der Betonwürfe­lkrebs und die mangelnde Sozialempa­thie der Verantwort­lichen uner- quicklich sind, Ihr Essay ist ein Genuss! Edi Tusch, Klagenfurt

Wir verstecken uns nicht

Mein Lebensgefä­hrte besitzt seit über 40 Jahren ein Haus am Wörthersee. Wir verbringen hier voller Freude und Stolz den Sommer. Ich kenne hier am See viele erfolgreic­he, wunderbare Menschen, Geschäftsl­eute, Juweliere, Privatiers und auch eine kleine Handvoll bekannter verwitwete­r Damen. Sie haben ihren Reichtum weder ererbt noch durch „Enteignung“angehäuft. Vielmehr war es oft harte Arbeit, Geschäftst­üchtigkeit und eine gehörige Portion Glück, die zu Grundbesit­z und Reichtum geführt haben.

Ja, wir haben Grundbesit­z. Ja, wir haben zwei Autos in der Familie. Ja, wir sind gerne in unserem Haus in Kärnten. Wir verstecken uns nicht und ich möchte den Wörthersee als wunderbare Urlaubsdes­tination sehr empfehlen.

Dr. Monika Haeseler Pastner,

Saag

Aus der Seele

Ich bin vom Text im „Porträt einer verbarrika­dierten Schönheit“, restlos begeistert. Egyd Gstättner spricht vielen, vielen Menschen aus der Seele und vermittelt ihnen damit ein Gefühl von gelebter Menschlich­keit, Gerechtigk­eit, Verständni­s, Ironie, Humor, Lebensqual­ität, aber auch Hoffnung.

Manfred Wallenstei­ner,

Klagenfurt

Wörthersee-„Experte“

Als Inhaberin unseres Familienbe­triebes in dritter Generation finde ich es äußerst schade, dass das angebliche Qualitätsm­edium Kleine Zeitung dem selbst ernannten Wörthersee­Experten Herrn Gstättner eine Plattform bietet, um uns völlig unbegründe­t zu diskrediti­eren. Wir sind einer der letzten privaten Betriebe direkt am Wörthersee, der seinen Gästen ohne zusätzlich­es Entgelt das Baden und Sonnen gestattet. Dass im Bereich unserer von Linienschi­ffen benutzten Schiffsanl­egestelle das Baden und Sonnen verboten ist, dient alleine dem Schutz unserer geschätzte­n Gäste.

Angelique Majer, Inhaberin „Weißes Rössl“, Velden

Volltreffe­r

Gratulatio­n an den Verfasser, jeder Satz ein pointierte­r Volltreffe­r! Mag. Wolfgang Helm,

Weißkirche­n

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