Wörthersee-Essay schlägt hohe Wellen Egyd Gstättners jüngster Beitrag polarisiert stark. Einige Auszüge aus den Reaktionen.
Lieber Herr Gstättner, es geht mir – wie auch Ihnen – um die „Rückeroberung des Wörtherseeufers für die Öffentlichkeit“. Schaffen wir neue, frei zugängliche Ufer vor den alten, vom Betonwürfelkrebs befallenen Ufern. Für den Rest unseres Lebens fahren wir täglich ein mit Steinen beladenes Schiff vor das Flick-Ufer und kippen diese in 50 Meter Entfernung in den See. Ich bin mir sicher, wir hätten bald sichtbare Erfolge zu verzeichnen und Sie bekämen vielleicht doch ein Denkmal in Klagenfurt – wenn auch nicht als Literat. Falls uns noch Zeit bleibt, erweitern wir die Schütttechnik vor dem Glock-Ufer oder Tilly-Ufer. Vielleicht finden wir noch ein paar Mitarbeiter, dann ist der Wörthersee in tausend Jahren ein völlig neues, frei zugängliches Paradies. Ahoi! Ihr
Peter Baumgartner, St. Veit
Frust und Neid
Nein, ich besitze weder Grundstück, Strandhütte oder gar Strandpalast, nicht am Wörther und nicht an einem anderen See. Herr Gstättner stellt unglaubliche Vereinfachungen und Verallgemeinerungen an, vom ererbtem Reichtum, dessen Geld mit braunem Schlamm und jüdischem Blut vermischt seien bis hin zum dreckigen Geld, über finstere Kanäle auf Konten gespült – jeder Grundbesitzer wird einfach pauschal angepatzt und verurteilt.
Eigentlich sind solche Pauschalverurteilungen und Ver- unglimpfungen ganzer Perso- nengruppen in Kärnten im Oktober 2008 zu Ende gewesen – hier leben sie in einem von Frust und Neid geprägtem Artikel wieder auf.
Andreas Mayrhofer-Schmid,
Klagenfurt
Krankengeschichte
Herzliche Gratulation zu Ihrem höchst amüsanten und pointenreichen Wörthersee-Special! Wie immer ein reines Lesevergnügen, wenn hier unter anderem die architektonische Krankengeschichte des Wörthersees offengelegt wird.
Dr. Ingomar Klein, Landskron
Ein Genuss
Lieber Herr Gstättner, wenn auch die Verschandelung des Seeufers, der Betonwürfelkrebs und die mangelnde Sozialempathie der Verantwortlichen uner- quicklich sind, Ihr Essay ist ein Genuss! Edi Tusch, Klagenfurt
Wir verstecken uns nicht
Mein Lebensgefährte besitzt seit über 40 Jahren ein Haus am Wörthersee. Wir verbringen hier voller Freude und Stolz den Sommer. Ich kenne hier am See viele erfolgreiche, wunderbare Menschen, Geschäftsleute, Juweliere, Privatiers und auch eine kleine Handvoll bekannter verwitweter Damen. Sie haben ihren Reichtum weder ererbt noch durch „Enteignung“angehäuft. Vielmehr war es oft harte Arbeit, Geschäftstüchtigkeit und eine gehörige Portion Glück, die zu Grundbesitz und Reichtum geführt haben.
Ja, wir haben Grundbesitz. Ja, wir haben zwei Autos in der Familie. Ja, wir sind gerne in unserem Haus in Kärnten. Wir verstecken uns nicht und ich möchte den Wörthersee als wunderbare Urlaubsdestination sehr empfehlen.
Dr. Monika Haeseler Pastner,
Saag
Aus der Seele
Ich bin vom Text im „Porträt einer verbarrikadierten Schönheit“, restlos begeistert. Egyd Gstättner spricht vielen, vielen Menschen aus der Seele und vermittelt ihnen damit ein Gefühl von gelebter Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Verständnis, Ironie, Humor, Lebensqualität, aber auch Hoffnung.
Manfred Wallensteiner,
Klagenfurt
Wörthersee-„Experte“
Als Inhaberin unseres Familienbetriebes in dritter Generation finde ich es äußerst schade, dass das angebliche Qualitätsmedium Kleine Zeitung dem selbst ernannten WörtherseeExperten Herrn Gstättner eine Plattform bietet, um uns völlig unbegründet zu diskreditieren. Wir sind einer der letzten privaten Betriebe direkt am Wörthersee, der seinen Gästen ohne zusätzliches Entgelt das Baden und Sonnen gestattet. Dass im Bereich unserer von Linienschiffen benutzten Schiffsanlegestelle das Baden und Sonnen verboten ist, dient alleine dem Schutz unserer geschätzten Gäste.
Angelique Majer, Inhaberin „Weißes Rössl“, Velden
Volltreffer
Gratulation an den Verfasser, jeder Satz ein pointierter Volltreffer! Mag. Wolfgang Helm,
Weißkirchen