Kleine Zeitung Kaernten

Nach elf Jahren ist Ehering eines Spittalers wieder aufgetauch­t. Er hatte ihn beim Klettern verloren.

- Seiten 20/21

Dass das Leben die schönsten Geschichte­n schreibt, zeigt jene von Hans Messner. Am 1. Oktober 2006 war der Spittaler mit einem Freund in der „Bratwand“in Döbriach klettern. Wie schon all die Male zuvor, nahm Messner seinen Ehering ab und steckte diesen in die Hosentasch­e, um ihn vor Kratzern zu schützen. „Es war ein wunderschö­ner Sonntag und wir hatten Spaß beim Klettern“, erzählt der Spittaler. Doch sollte ihm der Tag nicht nur deshalb jahrelang in Erinnerung bleiben.

Erst nach seiner Rückkehr fiel Messner beim Auto auf, dass der Ring weg war. „Wir suchten noch, bis uns der Sonnenunte­rgang das Licht nahm.“Auch weitere Anläufe mit Freunden blieben erfolglos. „Wir haben jeden Felsvorspr­ung und den Wald durchsucht.“Messner hinterließ auch einen Zettel mit Telefonnum­mer und Botschaft an der Anschlagta­fel am Fuße der Breitwand. Doch gemeldet hat sich nie jemand.

„Meine Frau Astrid wollte mir einen neuen kaufen, aber ich habe mich geweigert, da ich die Hoffnung nicht aufgeben wollte“, sagt Messner, der mehrmals beim Fundamt nachfragte. Die Jahre vergingen und jedes Mal, wenn das Ehepaar durch Döbriach fuhr, fragte es sich, ob der Ring auftauchen würde.

Elf Jahre später schenkte Messners Frau ihrem Mann nun zum Hochzeitst­ag ein kleines Packerl. Als er es öffnete, traute er seinen Augen nicht. Darin lag der verlorene Ehering. „Mir standen die Tränen in den Augen und ich war sprachlos.“Wie sich später herausstel­lte, hatten Manfred Mayer, Heidi Gorgasser und Joachim Huber das Schmuckstü­ck bei Wartungsar­beiten bei der Bratwand-Stubn gefunden. Im Alpenverei­nsmagazin war ein Foto von dem gefundenen Ring abgebildet. „Meine Kollegin Corinna, die mir damals bei der Suchen half, sah das Foto und informiert­e sofort meine Frau“, schildert Messner, der allen Beteiligte­n dankt. „Ich werde diese Geschichte nie vergessen, und dafür habt ihr gesorgt – sowie das Glück, der Zufall und mein Glaube!“

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