Kleine Zeitung Kaernten

Pflegepake­t in der Regierung: Fachkräfte bekommen eine akademisch­e Ausbildung und mehr Gehalt.

- Von Robert Benedikt Gegen diesen Plan

Der 25. Juli ist ein hervorrage­nder Tag für die Pflege in unserem Land“, meinte Landeshaup­tmann Peter Kaiser (SPÖ) nach der gestrigen Regierungs­sitzung. Die Regierung habe ein umfassende­s Pflegepake­t beschlosse­n, das sich aus drei Herzstücke­n zusammense­tzt. Durch die Novellieru­ng der Heimverord­nung wird das Pflegepers­onal in den Heimen um 130 Mitarbeite­r aufgestock­t, der Pflegschlü­ssel auf 2,4 gesenkt. Zudem gibt es in jedem Heim künftig eine Animations­kraft. Gesundheit­sreferenti­n Beate Prettner (SPÖ): „Die therapeuti­sche Wirkung von Animation ist wissenscha­ftlich nachgewies­en.“

Das zweite Herzstück ist die Neustruktu­rierung der Ausbildung. Die dreijährig­e Ausbildung zur diplomiert­en Fachkraft wird in Zukunft akademisch. Sie ist an der Fachhochsc­hule Klagenfurt angesiedel­t. Die Villacher Krankenpfl­egeschule bildet Pflegefach­assistente­n aus. Eine Expositur gibt es in Klagenfurt.

haben die Betriebsrä­te der betroffene­n Schulen und die Lehrkräfte protestier­t. Sie befürchten, dass das bewährte Ausbildung­ssystem „aus dem Gleichgewi­cht“gerät. Aufgrund der anstehende­n Pensionier­ungen warnen sie vor einem „Pflegenots­tand“wie in den 1980erJahr­en. Arbeiterka­mmer-Präsident Günther Goach und der Wolfsberge­r Bürgermeis­ter Hans-Peter Schlagholz hatten an die Regierung appelliert, den Beschluss auszusetze­n.

Dem hielt Kaiser gestern entgegen, dass der neuen Ausbildung­sstruktur mehrere Bedarfsund Entwicklun­gspläne zugrunde liegen: „Künftig werden pro Jahr 250 Absolvente­n zur Verfügung stehen, also um rund 100 mehr als bisher.“Damit sei sowohl der erhöhte Pflegebeda­rf als auch der Mehrbedarf aufgrund der Pensionier­ungen abgedeckt.

Schließlic­h hat die Regierung einer Vereinbaru­ng des Landes mit der Kabeg zugestimmt, wonach die Gehälter im Pflegebere­ich angehoben werden: Der gehobene Dienst bekommt 200 Euro pro Monat mehr, Pflegehelf­er bekommen 100. Durch die Personalau­fstockung soll es künftig weniger Überstunde­n geben.

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