Pflegepaket in der Regierung: Fachkräfte bekommen eine akademische Ausbildung und mehr Gehalt.
Der 25. Juli ist ein hervorragender Tag für die Pflege in unserem Land“, meinte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) nach der gestrigen Regierungssitzung. Die Regierung habe ein umfassendes Pflegepaket beschlossen, das sich aus drei Herzstücken zusammensetzt. Durch die Novellierung der Heimverordnung wird das Pflegepersonal in den Heimen um 130 Mitarbeiter aufgestockt, der Pflegschlüssel auf 2,4 gesenkt. Zudem gibt es in jedem Heim künftig eine Animationskraft. Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ): „Die therapeutische Wirkung von Animation ist wissenschaftlich nachgewiesen.“
Das zweite Herzstück ist die Neustrukturierung der Ausbildung. Die dreijährige Ausbildung zur diplomierten Fachkraft wird in Zukunft akademisch. Sie ist an der Fachhochschule Klagenfurt angesiedelt. Die Villacher Krankenpflegeschule bildet Pflegefachassistenten aus. Eine Expositur gibt es in Klagenfurt.
haben die Betriebsräte der betroffenen Schulen und die Lehrkräfte protestiert. Sie befürchten, dass das bewährte Ausbildungssystem „aus dem Gleichgewicht“gerät. Aufgrund der anstehenden Pensionierungen warnen sie vor einem „Pflegenotstand“wie in den 1980erJahren. Arbeiterkammer-Präsident Günther Goach und der Wolfsberger Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz hatten an die Regierung appelliert, den Beschluss auszusetzen.
Dem hielt Kaiser gestern entgegen, dass der neuen Ausbildungsstruktur mehrere Bedarfsund Entwicklungspläne zugrunde liegen: „Künftig werden pro Jahr 250 Absolventen zur Verfügung stehen, also um rund 100 mehr als bisher.“Damit sei sowohl der erhöhte Pflegebedarf als auch der Mehrbedarf aufgrund der Pensionierungen abgedeckt.
Schließlich hat die Regierung einer Vereinbarung des Landes mit der Kabeg zugestimmt, wonach die Gehälter im Pflegebereich angehoben werden: Der gehobene Dienst bekommt 200 Euro pro Monat mehr, Pflegehelfer bekommen 100. Durch die Personalaufstockung soll es künftig weniger Überstunden geben.