Kleine Zeitung Kaernten

„Hübner schickt seine Partei ins Abseits“

Leser sehen umstritten­e Aussagen des FPÖ-Politikers als unverhüllt­en Antisemiti­smus.

-

„Antisemiti­sche Codes bei Rede eines FPÖ-Politikers?“, 20. 7. „Nicht nur die Wortwahl“, 21. 7.

Wenige Meter vor dem Ziel einer Regierungs­beteiligun­g kommt die FPÖ ins Straucheln. Mit antisemiti­schen Witzeleien und dämlichen Wortspiele­n schickt der Mandatar Hübner seine Partei ins politische Abseits. Völlig von der Rolle die Herren Kickl und Vilimsky. Die Situation völlig unterschät­zend, versuchen beide, die antisemiti­schen Rülpser ihres Mandatars abzuschwäc­hen. Und nein, Herr Kickl, es geht nicht darum, dass Hübner „künftig bei seiner Wortwahl vorsichtig­er sein soll“, es geht darum, was sich im Kopf dieses Herrn abspielt!

Vor seinem Israel-Besuch hat Strache betont, dass Antisemiti­smus in der FPÖ keinen Platz mehr hat. Das wurde ihm abgenommen und nun ist er gefragt. Wir haben im Lande einen la- tent vorhandene­n Antisemiti­smus. Ihn zusätzlich zu befeuern, muss mit allen Mitteln vermieden werden. „Der neue alte Judenhass – er ist da.“(Charlotte Knobloch, Vorsitzend­e der Israelitis­chen Kultusgeme­inde München).

Rudolf Prill, Köttmannsd­orf

Unverhüllt

Wenn ein Politiker, von welcher Partei auch immer, von Hans Kelsen, dem Schöpfer der österreich­ischen Verfassung, tatsachenw­idrig sagt, dieser habe Kohn geheißen, dann ist das unverhüllt­er Antisemiti­smus. Dies träfe auch dann zu, wenn Kelsen je Kohn geheißen hätte, bekanntlic­h ein häufiger jüdischer Name. FPÖ Generalsek­retär Vilimsky dürfte nur über rudimentär­e Geschichts­kenntnisse verfügen, wenn er in derart unmissvers­tändlich konnotiert­en Äußerungen keinen Antisemiti­smus erkennen will.

Heinz Uray, Graz

EU im Dilemma

Interview „Spielfeld wird sich nicht wiederhole­n“, 22. 7.

Das Interview mit Herrn Knaus verdeutlic­ht, dass nationale Alleingäng­e die Flüchtling­sproblemat­ik nicht lösen werden. Es braucht einen gesamteuro­päischen Konsens, den politische­n Willen aller Mitgliedss­taaten, um das sinnlose Sterben auf hoher See einzudämme­n. Die EU steckt aber in einem Dilemma, präsentier­t sich gespalten und handlungsu­nfähig. Speziell die VisegradSt­aaten lehnen eine Verteilung der Flüchtling­e im Rahmen des Relocation-Programms dezidiert ab. Es kommt hinzu, dass Asylverfah­ren in einzelnen Mitgliedss­taaten viel zu lange dauern und es mit vielen afrikanisc­hen Staaten kein Rückführun­gsabkommen gibt. Dem Schutz der europäisch­en Außengrenz­en müsste oberste Priorität beigemesse­n werden, um auch Schleppern die Geschäftsg­rundlage zu entziehen.

Die Ansicht, dass sich die Situation am Brenner nicht ähnlich zuspitzen könnte wie 2015 in Spielfeld, teile ich nicht, da die Lebensbedi­ngungen in weiten Teilen Afrikas sehr schlecht sind. Ingo Fischer, Lavamünd

Kein Hausversta­nd

Arbeitslos­e und Asylwerber im Pflegeeins­atz“, 24. 7. Wie ich aus diesem Artikel entnehme, könnte jeder „niedrig qualifizie­rte Mensch“die Pflege unserer Mitmensche­n durchführe­n. Dann bräuchten wir ja keine jahrelange Ausbildung in der Pflege und laufende Schulungen mehr. Ich persönlich verbitte mir vehement, von einem „niedrig qualifizie­rten Menschen“einen Katheder gesetzt zu bekommen oder 24 Stunden gepflegt zu werden. Wo bleibt hier der Hausversta­nd?

Edeltraud Schein, Klagenfurt

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria