Akademische Ausbildung für Musiker in Klagenfurt
Regierung hat Projektauftrag für Musik-Universität in Klagenfurt beschlossen. Start schon nächstes Jahr?
Schon im Wintersemester 2018/19 könnte an der neuen Musikuniversität Klagenfurt der Unterricht beginnen. Gestern hat die Landesregierung einen Projektauftrag beschlossen, der die Möglichkeit prüfen soll, „aus dem Landeskonservatorium eine private Musik-Universität zu machen“. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) ist ein starker Befürworter des Projektes: „Am Konservatorium bewerben sich jährlich 200 Interessenten, 100 werden ausgewählt. In Zukunft wird der Zustrom von Hochbegabten aus allen Richtungen wohl noch stärker werden.“
Kaiser nennt die Gründe, die für eine Musik-Uni sprechen: „Ein Student am Konservatorium ist gegenüber Studenten an anderen Universitäten stark benachteiligt, weil er keinen akademischen Abschluss erhält.“Im internationalen Studentenaustausch werde das Konservatorium nur selten als „gleichwertig“betrachtet. Deshalb könnten junge Leute im Austausch nicht dorthin gehen, wohin sie gerne möchten.
Der Begriff „Privat-Universität“bedeutet allerdings, dass die Einrichtung nicht vom Bund geführt wird. Das Land ist der Betreiber – und deshalb stehen auch die Kosten im Mittelpunkt des Interesses. Schon jetzt investiert das Land 6,5 Millionen Euro in das Konservatorium. Für die Umwandlung in eine Universität werden nach Schätzungen Kaisers „380.000 bis 800.000 Euro“an einmaligen Investitionen notwendig sein.
An einer Privat-Universität müssen die Studierenden auch Beiträge leisten. Die würden an der Universität 430 Euro betragen gegenüber aktuell 330 Euro pro Semester am Konservatorium. Eine wesentliche Vergrößerung des Lehrkörpers würde es aktuellen Planungen zufolge nicht geben. 95 Prozent der Lehrenden seien ja schon da, sagt Kaiser. Sie verfügten über akademisch-künstlerische Qualifikationen, einige seien sogar habilitiert. Fünf zusätzliche Personen seien für die Abteilung „Wissenschaft und Forschung“notwendig.