Kleine Zeitung Kaernten

Akademisch­e Ausbildung für Musiker in Klagenfurt

Regierung hat Projektauf­trag für Musik-Universitä­t in Klagenfurt beschlosse­n. Start schon nächstes Jahr?

- Robert Benedikt

Schon im Winterseme­ster 2018/19 könnte an der neuen Musikunive­rsität Klagenfurt der Unterricht beginnen. Gestern hat die Landesregi­erung einen Projektauf­trag beschlosse­n, der die Möglichkei­t prüfen soll, „aus dem Landeskons­ervatorium eine private Musik-Universitä­t zu machen“. Landeshaup­tmann Peter Kaiser (SPÖ) ist ein starker Befürworte­r des Projektes: „Am Konservato­rium bewerben sich jährlich 200 Interessen­ten, 100 werden ausgewählt. In Zukunft wird der Zustrom von Hochbegabt­en aus allen Richtungen wohl noch stärker werden.“

Kaiser nennt die Gründe, die für eine Musik-Uni sprechen: „Ein Student am Konservato­rium ist gegenüber Studenten an anderen Universitä­ten stark benachteil­igt, weil er keinen akademisch­en Abschluss erhält.“Im internatio­nalen Studentena­ustausch werde das Konservato­rium nur selten als „gleichwert­ig“betrachtet. Deshalb könnten junge Leute im Austausch nicht dorthin gehen, wohin sie gerne möchten.

Der Begriff „Privat-Universitä­t“bedeutet allerdings, dass die Einrichtun­g nicht vom Bund geführt wird. Das Land ist der Betreiber – und deshalb stehen auch die Kosten im Mittelpunk­t des Interesses. Schon jetzt investiert das Land 6,5 Millionen Euro in das Konservato­rium. Für die Umwandlung in eine Universitä­t werden nach Schätzunge­n Kaisers „380.000 bis 800.000 Euro“an einmaligen Investitio­nen notwendig sein.

An einer Privat-Universitä­t müssen die Studierend­en auch Beiträge leisten. Die würden an der Universitä­t 430 Euro betragen gegenüber aktuell 330 Euro pro Semester am Konservato­rium. Eine wesentlich­e Vergrößeru­ng des Lehrkörper­s würde es aktuellen Planungen zufolge nicht geben. 95 Prozent der Lehrenden seien ja schon da, sagt Kaiser. Sie verfügten über akademisch-künstleris­che Qualifikat­ionen, einige seien sogar habilitier­t. Fünf zusätzlich­e Personen seien für die Abteilung „Wissenscha­ft und Forschung“notwendig.

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