Kartellvorwürfe werden Thema beim Diesel-Gipfel
Daimler und Volkswagen erörterten Vorwürfe rund um mutmaßliche Absprachen in Aufsichtsratssitzungen.
Die Debatte um mutmaßlich illegale Absprachen mit anderen Herstellern überschattet eine starke Halbjahresbilanz beim Autobauer Daimler. Konzernchef Dieter Zetsche will sich aber nicht konkret zu dem Vorwurf äußern, dass sich Daimler mit VW, BMW, Audi und Porsche über Jahre hinweg womöglich unzulässig über Technik, Kosten und Zulieferer verständigt habe. Auch bei Volkswagen tagte der Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Sitzung. Bei VW hieß es, dass man kooperativ mit den Behörden zusammenarbeite. Grundsätzlich gelte, dass es in vielen Fällen erforderlich und nicht zu beanstanden sei, bei neuen Technologien deren Machbarkeit und Standardisierung zu erörtern. Ein Austausch zwischen Herstellern sei „welt- weit üblich“. Die Kartellvorwürfe sollen auch beim „Diesel-Gipfel“am 2. August in Berlin eine Rolle spielen.
„Die Autoindustrie macht derzeit Schlagzeilen – und keine guten“, so Zetsche in einem Statement. Viele fragten sich, was an den Vorwürfen dran sei, und wünschten sich Klarheit. „Wir sind aber gut beraten, uns nicht an Spekulationen zu beteiligen“, bekräftigte der Manager. Dabei kann Daimler auf ein äußerst positives zweites Quartal zurückblicken. Für Mercedes-Benz war das zweite Quartal den Angaben zufolge das absatzstärkste der Geschichte. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sieben Prozent auf rund 41,2 Milliarden Euro, der Gewinn legte um zwei Prozent auf rund 2,51 Milliarden Euro zu.