Fachhändler „Let’s do it“bauen sich selbst um
Werkzeughändler-Gruppe 3e verpasst sich eine neue Dachmarke und schraubt das Online-Geschäft hoch.
Rund 50 bis 80 Prozent der gekauften Artikel „recherchieren“die Kunden vorher im Internet – ob Buch, elektrische Zahnbürste, Solar-Duschen. Immer öfter checken sie das Produkt (und seinen Preis) während des Kaufs noch einmal am Smartphone ab. Entsteht der Kaufimpuls im Internet oder im Geschäft? Niemand weiß es.
Der Wandel im Handel zwingt auch die Werkzeugund Fachhändler-Kooperation 3e, besser bekannt unter ihren Marken „Let’s do it“und „Bad & Co.“zum Umbau.
Vorstand Markus Dulle, gebürtiger St. Veiter, hat der Vereinigung bestehend aus 145 Händlern in Österreich und 104 in den acht süd-östlichen Auslandsmärkten, eine neue Dachmarke verpasst: Acht Geschäfte, die unter dem Namen „Toolpark“liefen, wurden umgerüstet. Der neue Slogan lautet „Starke Marken, starker Service“und setzt nun nicht mehr so sehr auf den Preis, sondern auf Qualität. Der Webshop der Händler ist derzeit auf Selbstabholung im Markt ausgelegt. Das wird sich ändern. „Wir sind dabei, den stationären und den OnlineHandel zu verschränken und Direktzustellung anzubieten“, sagt Dulle. Er wolle seine Kunden schließlich nicht an Amazon verlieren – Studien zufolge wird der Online-Riese in drei Jahren Marktführer im deutschen Baumarkt-Handel sein. Das 3e-Zentrallager in Wels wird umstrukturiert, die Geschäfte umgebaut. Auch für Winkelbohrer und Hartbodenreiniger müsse Stimmung erzeugt werden. Und erst recht für Rasenmäher. „Wir wissen, dass die Österreicher ihren Mährobotern Namen geben. Überhaupt ist Österreich ein Rasenmäher-Land, hier werden im Verhältnis mehr und teurere Geräte gekauft als in Deutschland.“
Seit einem Jahr in seiner Funktion kann Dulle eine gute Bilanz vorweisen: Der Umsatz der Gruppe, zu der auch „Let’s do it“-Warmuth in KötschachMauthen und „Let’s do it“-Rutar in Ebernsdorf und „Let’s do it“-Lienz-Debant gehören, betrug 2016 knapp 550 Millionen Euro. 410 davon wurden in Österreich erwirtschaftet. „Heuer steuern wir auf eine Steigerung von 2,5 bis drei Prozent zu“, kann Dulle vermelden. Trifft das zu, entwickelt sich „Let’s do it“besser als der Markt.