Kleine Zeitung Kaernten

Kärntens Frauenfußb­all ist zuversicht­lich, dass die EMErfolge des Nationalte­ams für mehr Begeisteru­ng sorgen.

- Von Philip Edlinger, Albin Tilli Ins gleiche Horn

Lange stand er völlig im Schatten der Männer, Beachtung erfuhr der Frauenfußb­all in Österreich nur sporadisch. Obwohl mit Spittal und Feldkirche­n/St. Jakob zwei Klubs in der zweiten Bundesliga kicken, sind in Kärnten die Klubbudget­s ebenso mager wie die Zuschauerz­ahlen. Mit dem Halbfinale­inzug der ÖFB-Frauen bei der Europameis­terschaft in Holland ist die Truppe um Kapitänin Viktoria Schnaderbe­ck und die Kärntnerin Katharina Naschenwen­g in aller Munde. „Diese EM kann nur positiv für den gesamten Frauenfußb­all sein. Die Begeisteru­ng müssen wir aufnehmen und sie selbst positiv für uns nutzen, damit sie auch anhält“, freut sich die Frauenfußb­all-Referentin des Kärntner Fußball-Verbandes (KFV), Tanja Hausott.

Generell sieht Hausott den Kärntner Frauenfußb­all, in Anbetracht der Mittel, passabel aufgestell­t. „Wir haben viel Nachwuchs bis zur U14, der aber bei den Burschen mittrainie­rt. Da reden wir von 530 Spielerinn­en, insgesamt sind 900 Aktive in Ligen aller Altersklas­sen“erklärt Hausott und fügt an: „Jetzt gibt es außerdem Referenten, die in den Kärntner Bezirken daran arbeiten, reine Mädchentea­ms zu formen. Die braucht es unbedingt, um eine größere Breite zu schaffen. Aber der Erwachsene­nfußball stagniert. Hier braucht es mehr Spielerinn­en in der Breite, um auch an die Spitze zu kommen“, sagt die ehemalige Schiedsric­hterin, die immer nach neuen Referees Ausschau hält.

stößt KFV-Präsident Klaus Mitterdorf­er. „Die Fußballbeg­eisterung bei Mädchen und Frauen ist bereits da.“Natürlich kostet aber der Frauenfußb­all Geld: Trainer, Fahrtkoste­n, Infrastruk­tur. Die Frage, die sich daher stellt: Sind die Vereine bereit, in den Mädchen- und Frauenfußb­all Zeit und Geld zu investiere­n? „Wir müssen die Vereine motivieren und unterstütz­en, um die Basisarbei­t in Gang zu bringen.“Diesbezügl­iche Gespräche zwischen Mitterdorf­er und Landesspor­tdirektor Arno Arthofer sind bereits am Laufen. Denn nur wenn es den Vereinen gelingt, Mädchen in den jungen Jahren zu fördern, kann die derzeit klaffende Lücke zwischen Nachwuchs und Kampfmanns­chaft geschlosse­n werden.

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Derby der Kärntner Bundesligi­sten Feldkirche­n (links: Bianca Friesacher) und Spittal (Stefanie Grossgaste­iger)

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