Kärntens Frauenfußball ist zuversichtlich, dass die EMErfolge des Nationalteams für mehr Begeisterung sorgen.
Lange stand er völlig im Schatten der Männer, Beachtung erfuhr der Frauenfußball in Österreich nur sporadisch. Obwohl mit Spittal und Feldkirchen/St. Jakob zwei Klubs in der zweiten Bundesliga kicken, sind in Kärnten die Klubbudgets ebenso mager wie die Zuschauerzahlen. Mit dem Halbfinaleinzug der ÖFB-Frauen bei der Europameisterschaft in Holland ist die Truppe um Kapitänin Viktoria Schnaderbeck und die Kärntnerin Katharina Naschenweng in aller Munde. „Diese EM kann nur positiv für den gesamten Frauenfußball sein. Die Begeisterung müssen wir aufnehmen und sie selbst positiv für uns nutzen, damit sie auch anhält“, freut sich die Frauenfußball-Referentin des Kärntner Fußball-Verbandes (KFV), Tanja Hausott.
Generell sieht Hausott den Kärntner Frauenfußball, in Anbetracht der Mittel, passabel aufgestellt. „Wir haben viel Nachwuchs bis zur U14, der aber bei den Burschen mittrainiert. Da reden wir von 530 Spielerinnen, insgesamt sind 900 Aktive in Ligen aller Altersklassen“erklärt Hausott und fügt an: „Jetzt gibt es außerdem Referenten, die in den Kärntner Bezirken daran arbeiten, reine Mädchenteams zu formen. Die braucht es unbedingt, um eine größere Breite zu schaffen. Aber der Erwachsenenfußball stagniert. Hier braucht es mehr Spielerinnen in der Breite, um auch an die Spitze zu kommen“, sagt die ehemalige Schiedsrichterin, die immer nach neuen Referees Ausschau hält.
stößt KFV-Präsident Klaus Mitterdorfer. „Die Fußballbegeisterung bei Mädchen und Frauen ist bereits da.“Natürlich kostet aber der Frauenfußball Geld: Trainer, Fahrtkosten, Infrastruktur. Die Frage, die sich daher stellt: Sind die Vereine bereit, in den Mädchen- und Frauenfußball Zeit und Geld zu investieren? „Wir müssen die Vereine motivieren und unterstützen, um die Basisarbeit in Gang zu bringen.“Diesbezügliche Gespräche zwischen Mitterdorfer und Landessportdirektor Arno Arthofer sind bereits am Laufen. Denn nur wenn es den Vereinen gelingt, Mädchen in den jungen Jahren zu fördern, kann die derzeit klaffende Lücke zwischen Nachwuchs und Kampfmannschaft geschlossen werden.