Kleine Zeitung Kaernten

Hubschraub­er bei Rettungsei­nsatz am Großglockn­er durch Windböe abgestürzt: Notarzt wurde verletzt.

- Von Manuela Kalser und Michaela Ruggenthal­er

Zu dramatisch­en Szenen kam es gestern Abend auf dem Großglockn­er. Gegen 20 Uhr flog der Rettungshu­bschrauber „Martin 4“zur Adlersruhe auf 3400 Meter Seehöhe. Doch beim Rückflug vom Glocknerge­biet kam es – kurz nach dem Startvorga­ng – zu einem Hubschraub­erabsturz aus geringer Höhe. „Die Maschine ist gekippt. Ursache war vermutlich eine Windböe“, bestätigt Roy Knaus, der Chef der Rettungsfl­otte Heli Austria, zu der auch „Martin 4“gehört.

Die Flugrettun­g war ursprüngli­ch alarmiert worden, um einen Patienten mit Herzproble­men von der ErzherzogJ­ohann-Hütte zu bergen.

Gegen 20.30 Uhr, als der Patient an Bord war, passierte es dann. „Der Hubschraub­er ist durchgesac­kt und umgekippt“, schildert Knaus. Etwa 50 Meter unter der Adlersruhe soll die Maschine zum Liegen gekommen sein. An Bord waren der Pilot, ein Flugretter und der Notarzt sowie der Patient. „Der Notarzt erlitt einen Nasenbeinb­ruch“, sagt Knaus. Die anderen Crew-Mitglieder wurden nicht verletzt. Der Patient mit den Herzbeschw­erden wurde in den Öamtc-Rettungshu­bschrauber umgeladen. Knaus: „Der Betroffene dürfte durch den Zwischenfa­ll keinen weiteren Schaden erlitten haben.“

Der verunfallt­e Hubschraub­er hat kurz gebrannt, das Feuer wurde mit Feuerlösch­ern von der Adlersruhe unter Kontrolle gebracht. Wann der Helikopter, der auf der Seite lag, geborgen werden kann, stand zunächst noch nicht fest. Nach dem Unfall waren drei weitere Hubschraub­er im Einsatz: Der Christopho­rus 7, die Libelle Tirol und der Heli 5.

Flugrettun­gs-Chef Knaus sagte gestern am späten Abend: „Gott sei Dank ist alles so glimpflich ausgegange­n. Unseren Leuten geht es gut.“

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Roy Knaus, Chef des Rettungshu­bschrauber­s

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