Kleine Zeitung Kaernten

„Sonst würde nichts weitergehe­n“

Schweißen bei brütender Hitze auf der Landesstra­ße gehört zum Alltag.

- Alexander Tengg

Fünf Liter und mehr trinkt Robert Knöbl tagtäglich. Mit der sengenden Hitze auf der Baustelle steigt auch der Flüssigkei­tsbedarf. Hitzefrei ist für ihn ein Fremdwort. „Sonst geht überhaupt nichts weiter, wenn wir hier nicht arbeiten würden“, sagt Knöbl. Er spricht von der Baustelle entlang der Klagenfurt­er Straße. In Summe werden 14 Kilometer Fernwärme-Leitung vom Fernheizwe­rk Liebenfels weg verlegt, damit Klagenfurt im Winter auch in Zukunft nicht frieren muss. Dafür schwitzen Knöbl und seine Arbeitskol­legen im Sommer. Seit Mai sind sie schon im Einsatz. „Ob minus zehn Grad oder plus 40 ist egal. Das gehört zu unserem Beruf dazu“, sind sie sich einig. Es sei eben nicht möglich, dass alle von uns in klimatisie­rten Räumen sitzen und arbeiten. „In unserer Branche geht es da jedem gleich, ganz egal ob als Maurer, im Straßen- und Tiefbau oder in der Metall- und Stahlindus­trie“, betont Knöbl.

Ganz stimmte dies gestern nicht – die Arbeiter einer anderen Baufirma bekamen gestern ab 14 Uhr hitzefrei. Knöbl und seinen Kollegen trotzten beim Verschweiß­en der Fernwärmel­eitungen der Hitze – und das in voller Ledermontu­r und Schutzhelm mit Vollvisier. Der in der Baugrube aufgestell­te Sonnenschi­rm hilft da auch nur dürftig. „Wer einmal so einen Tag auf der Baustelle verbringt, wird uns nie wieder für unseren Arbeitspla­tz im Freien beneiden“, ist sich Knöbl sicher.

Ein Entkommen vor der Hitze gibt es nicht. Bei jeder Gelegenhei­t wird der Schatten der Baumaschin­en gesucht. „Wir können nur warten, bis es kühler wird. Und irgendwann muss es ja regnen“, gibt sich Knöbl positiv.

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TENGG Robert Knöbl ist mit seinen Kollegen seit Mai beim Fernwärme-Ausbau im Einsatz
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