„Sonst würde nichts weitergehen“
Schweißen bei brütender Hitze auf der Landesstraße gehört zum Alltag.
Fünf Liter und mehr trinkt Robert Knöbl tagtäglich. Mit der sengenden Hitze auf der Baustelle steigt auch der Flüssigkeitsbedarf. Hitzefrei ist für ihn ein Fremdwort. „Sonst geht überhaupt nichts weiter, wenn wir hier nicht arbeiten würden“, sagt Knöbl. Er spricht von der Baustelle entlang der Klagenfurter Straße. In Summe werden 14 Kilometer Fernwärme-Leitung vom Fernheizwerk Liebenfels weg verlegt, damit Klagenfurt im Winter auch in Zukunft nicht frieren muss. Dafür schwitzen Knöbl und seine Arbeitskollegen im Sommer. Seit Mai sind sie schon im Einsatz. „Ob minus zehn Grad oder plus 40 ist egal. Das gehört zu unserem Beruf dazu“, sind sie sich einig. Es sei eben nicht möglich, dass alle von uns in klimatisierten Räumen sitzen und arbeiten. „In unserer Branche geht es da jedem gleich, ganz egal ob als Maurer, im Straßen- und Tiefbau oder in der Metall- und Stahlindustrie“, betont Knöbl.
Ganz stimmte dies gestern nicht – die Arbeiter einer anderen Baufirma bekamen gestern ab 14 Uhr hitzefrei. Knöbl und seinen Kollegen trotzten beim Verschweißen der Fernwärmeleitungen der Hitze – und das in voller Ledermontur und Schutzhelm mit Vollvisier. Der in der Baugrube aufgestellte Sonnenschirm hilft da auch nur dürftig. „Wer einmal so einen Tag auf der Baustelle verbringt, wird uns nie wieder für unseren Arbeitsplatz im Freien beneiden“, ist sich Knöbl sicher.
Ein Entkommen vor der Hitze gibt es nicht. Bei jeder Gelegenheit wird der Schatten der Baumaschinen gesucht. „Wir können nur warten, bis es kühler wird. Und irgendwann muss es ja regnen“, gibt sich Knöbl positiv.