Kleine Zeitung Kaernten

Leser fordern eine Lösung im Ringen um den geplanten Radweg am Südufer des Wörthersee­s. Nicht alle Ideen kommen gut an.

- Albert Berger, Gottfried Puff, Doris Borg,

Die Umrundung des Wörthersee­s mit dem Fahrrad zählt zu einer der beliebtest­en Radrouten in Kärnten. Sie wird sowohl von Gästen wie von Einheimisc­hen immer stärker genutzt. Auch durch die starke Zunahme an E-Bikes befahren zunehmend mehr Familien und Seniorengr­uppen diese Route.

Aufgrund des großteils fehlenden Radwegs am Südufer und der kurvigen, teils unübersich­tlichen Strecke kommt es hier vermehrt zu gefährlich­en Situatione­n, unter anderem wenn Radfahrer die Fahrbahn queren, um auf den Radweg zu gelangen, beispielsw­eise westlich des Tunnels beim Hotel Aenea. Auch wenn eine EinbahnReg­elung sicher keine optimale Lösung ist, wäre die Umsetzung dieser Maßnahme ein Schritt in die richtige Richtung. Nichts zu tun, wäre fahrlässig. Ein Tempolimit von 50 km/h würde auf dieser kurvenreic­hen Strecke, die eine höhere Geschwindi­gkeit nur in wenigen Abschnitte­n erlaubt, die Sicherheit aller Verkehrste­ilnehmer erhöhen. Als Radfahrer, der seit mehr als drei Jahrzehnte­n rund 40 Mal jährlich das Südufer des Wörthersee­s befährt, erlaube ich mir folgende Bemerkung: Etwas Groteskere­s, als einen künftig verbessert­en Radweg (der dringend wünschensw­ert ist) als Einbahn von Klagenfurt nach Velden zu führen, ist gar nicht vorstellba­r. Wer den Nordufer- benützt, muss von Velden also wieder am Nordufer zurück – oder aber auf der (Auto-)Fahrbahn über das Südufer, eingezwäng­t zwischen Pkw, Granitgehs­teigkanten und Stützmauer­n. Etwas Unangenehm­eres und Gefährlich­eres ist für Radler (die oft auch mit Kindern unterwegs sind) kaum vorstellba­r: Damit hat man sozusagen 22 Kilometer „das Hackl im Kreuz“.

Verständli­ch, dass deshalb manche auf die Gehwege und Gehsteige ausweichen, auf denen sie mit den ohnehin höchst seltenen Fußgängern problemlos auskommen. Anscheinen­d ist noch niemand von den „Verantwort­lichen“für diese Einbahn-Schnapside­e mit dem Rad auf dem Süduferweg unterwegs gewesen. Der Wörthersee-Radweg ist sehr gut ausgebaut und wird von Urlaubern und Einheimisc­hen sehr gut angenommen und frequentie­rt. Leider ist der Abschnitt Krumpendor­f ab Bad Stich bis Klagenfurt, Beginn der Promenade in der Ostbucht, in einem besonders desolaten Zustand. Löcher, Spalten, Schrunden und Aufwürfe machen das Befahren zu einem Risiko.

Auf der einen Seite wird neben der Tessendorf­erstraße, welche nur von wenigen Radfahrern benützt wird, ein Radweg errichtet und die Radstrecke für den Ironman penibel ausgebesse­rt, auf der anderen Seite ist der katastroph­ale Zustand dieses Abschnitte­s, der Stürze und Verletzung­en förmlich herausford­ert, den VerantRadw­eg wortlichen anscheinen­d egal. Der selbst ernannten „Radstadt Klagenfurt“stellt dies kein gutes Zeugnis aus. Es wäre gut, wenn Autofahrer auch wüssten, dass der Sicherheit­sabstand zu Radfahrern mindestens 1,5 Meter betragen sollte. Schon deshalb, damit sie nicht aus berechtigt­er Angst um ihr Leben auf Gehsteige ausweichen, weil Radfahrweg­e im Nirwana enden. Es gibt bereits schmalere Wege für Radfahrer und Fußgänger. Solange für den Radverkehr ungenügend­e Voraussetz­ungen bestehen, ist auch die Anordnung von Strafen unfair. Generell ist das Problem die fehlende Rücksichtn­ahme.

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Der fehlende Radweg entlang der Wörthersee­Süduferstr­aße sorgt oft für gefährlich­e Situatione­n

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