Leser fordern eine Lösung im Ringen um den geplanten Radweg am Südufer des Wörthersees. Nicht alle Ideen kommen gut an.
Die Umrundung des Wörthersees mit dem Fahrrad zählt zu einer der beliebtesten Radrouten in Kärnten. Sie wird sowohl von Gästen wie von Einheimischen immer stärker genutzt. Auch durch die starke Zunahme an E-Bikes befahren zunehmend mehr Familien und Seniorengruppen diese Route.
Aufgrund des großteils fehlenden Radwegs am Südufer und der kurvigen, teils unübersichtlichen Strecke kommt es hier vermehrt zu gefährlichen Situationen, unter anderem wenn Radfahrer die Fahrbahn queren, um auf den Radweg zu gelangen, beispielsweise westlich des Tunnels beim Hotel Aenea. Auch wenn eine EinbahnRegelung sicher keine optimale Lösung ist, wäre die Umsetzung dieser Maßnahme ein Schritt in die richtige Richtung. Nichts zu tun, wäre fahrlässig. Ein Tempolimit von 50 km/h würde auf dieser kurvenreichen Strecke, die eine höhere Geschwindigkeit nur in wenigen Abschnitten erlaubt, die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer erhöhen. Als Radfahrer, der seit mehr als drei Jahrzehnten rund 40 Mal jährlich das Südufer des Wörthersees befährt, erlaube ich mir folgende Bemerkung: Etwas Groteskeres, als einen künftig verbesserten Radweg (der dringend wünschenswert ist) als Einbahn von Klagenfurt nach Velden zu führen, ist gar nicht vorstellbar. Wer den Nordufer- benützt, muss von Velden also wieder am Nordufer zurück – oder aber auf der (Auto-)Fahrbahn über das Südufer, eingezwängt zwischen Pkw, Granitgehsteigkanten und Stützmauern. Etwas Unangenehmeres und Gefährlicheres ist für Radler (die oft auch mit Kindern unterwegs sind) kaum vorstellbar: Damit hat man sozusagen 22 Kilometer „das Hackl im Kreuz“.
Verständlich, dass deshalb manche auf die Gehwege und Gehsteige ausweichen, auf denen sie mit den ohnehin höchst seltenen Fußgängern problemlos auskommen. Anscheinend ist noch niemand von den „Verantwortlichen“für diese Einbahn-Schnapsidee mit dem Rad auf dem Süduferweg unterwegs gewesen. Der Wörthersee-Radweg ist sehr gut ausgebaut und wird von Urlaubern und Einheimischen sehr gut angenommen und frequentiert. Leider ist der Abschnitt Krumpendorf ab Bad Stich bis Klagenfurt, Beginn der Promenade in der Ostbucht, in einem besonders desolaten Zustand. Löcher, Spalten, Schrunden und Aufwürfe machen das Befahren zu einem Risiko.
Auf der einen Seite wird neben der Tessendorferstraße, welche nur von wenigen Radfahrern benützt wird, ein Radweg errichtet und die Radstrecke für den Ironman penibel ausgebessert, auf der anderen Seite ist der katastrophale Zustand dieses Abschnittes, der Stürze und Verletzungen förmlich herausfordert, den VerantRadweg wortlichen anscheinend egal. Der selbst ernannten „Radstadt Klagenfurt“stellt dies kein gutes Zeugnis aus. Es wäre gut, wenn Autofahrer auch wüssten, dass der Sicherheitsabstand zu Radfahrern mindestens 1,5 Meter betragen sollte. Schon deshalb, damit sie nicht aus berechtigter Angst um ihr Leben auf Gehsteige ausweichen, weil Radfahrwege im Nirwana enden. Es gibt bereits schmalere Wege für Radfahrer und Fußgänger. Solange für den Radverkehr ungenügende Voraussetzungen bestehen, ist auch die Anordnung von Strafen unfair. Generell ist das Problem die fehlende Rücksichtnahme.