Das sind die Knackpunkte beim heutigen Dieselgipfel
Im Gespräch sind millionenfache Nachrüstungen älterer Dieselautos und staatliche Prämien für Umstieg.
Die deutschen Autohersteller sowie die Bundes- und Landesregierungen wollen auf dem heutigen Dieselgipfel in Berlin Maßnahmen beschließen, die von der millionenfachen Nachrüstung älterer Dieselwagen bis hin zu staatlichen Prämien für den Umstieg auf umweltschonende Autos sowie urbane Mobilitätskonzepte reichen. Ein Überblick:
Die Autoindustrie verfolgt vor allem ein Ziel: Fahrverbote in einzelnen Städten sollen unbedingt vermieden werden. Die Stickoxide bei Dieselautos sollen vielmehr durch Nachrüstungen in Form von SoftwareUpdates vermindert werden. Geplant sind Software-Updates für Euro-5- und Euro-6Diesel in bis zu neun Millionen Autos. Die Kosten sollen die Hersteller übernehmen. Allerdings bestehen Zweifel, ob dies ausreicht, um die von mehreren Kommunen angedrohten Fahrverbote zu stoppen. Das Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart hat daran ebenfalls Zweifel geweckt.
Kurz vor dem Dieselgipfel – und mitten im Bundestagswahlkampf – ist in der deutschen Regierung neuer Streit über die Konsequenzen aus der Abgasaffäre ausgebrochen. Die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) plädierte wegen der anhaltenden Kritik am Kraftfahrtbundesamt (KBA) dafür, die Typengenehmigung und die Emissionskontrolle von Autos auf zwei unabhängige Behörden zu verteilen. Das KBA ist Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) unterstellt, der sich gegen eine Neuordnung sträubt.
Eine Kernfrage beim Gipfel war bis zuletzt auch, ob der Autoindustrie nicht nur Software-Lösungen, sondern auch teurere Hardware-Lösungen wie der Einbau größerer HarnstoffTanks zur Abgasminderung abverlangt werden.
Laut Insidern sollen aufwendige Motornachrüstungen zunächst vermieden werden.