Europäische Kunst auf höchstem Niveau
Er galt als wichtigster Vertreter der Laibacher GrafikSchule. Die Galerie II zeigt Arbeiten von Bogdan Borcˇic´ .
Bogdan Borcˇic´ (1926 – 2014) war nicht nur ein äußert renommierter Universitätslehrer, sondern auch einer der bedeutsamsten bildenden Künstler Sloweniens. Sein herausragender internationaler Rang gründet sowohl in seiner Bedeutung als Maler, wie in seinem überwältigenden Gesamtwerk als Grafiker und fand Würdigung in einer Vielzahl höchster nationaler und internationaler Auszeichnungen und Preise.
Vielfach eilt ihm der Ruf voraus, der wichtigste Vertreter der sogenannten Laibacher Grafik-Schule zu sein. Manfred Mörth, Künstler und Kunstvermittler quer durchs Lavanttal, hat einen Ausschnitt ausgewählt, der hauptsächlich aus dem malerischen Oeuvre von Borcˇic´ stammt. Dazu kommen noch einige charakteristische Grafiken, mit denen zusammen eine stimmige Ausstellung gestaltet wurde. Die Arbeiten stammen alle aus den letzten 15 Lebensjahren des Künstlers. Thema seiner künstlerischen Auseinandersetzung mit der Welt ist das Bild und die Malerei. Sinnfällig komprimiert in einer Paraphrase auf das weltberühmte Werk „La trahison des images“(Der Verrat der Bilder) von René Magritte. Es ist das Bild, auf dem eine Pfeife abgebildet ist und das den Schriftzug trägt: „Ceci n‘est pas une pipe“.
Auch für Borcˇic´ ist der Motivfundus der Alltag. Doch er gibt ihn nicht wieder, sondern malt, wie er selbst sagte, „nicht die Gegenstände, sondern die Verhältnisse zwischen diesen“. So zieht sich seine Malerei ganz auf sich selbst zurück. Seine Abstraktionen gründen in der Reduktion auf geometrische Elemente, die er konsequent analysiert, um damit gegenstandsbezogen dennoch gegenstandslose Vollkommenheit zu schaffen. Das vordergründige Motiv mutiert zum Thema der Malerei. So steht er gewiss rangmäßig in einer Reihe mit seinen Anregern Barnett Newman, Mark Rothko und Antoni Tàpies. Also: europäische Kunst auf höchstem Niveau.