Auch Katharina fiebert Halbfinale entgegen.
Mit Katharina Naschenweng steht eine Kärntnerin im ÖFB-Frauen-Kader bei der EM.
Es ist ein Wahnsinn, hier dabei zu sein“, jubelt Katharina Naschenweng. Die 19-Jährige ist die einzige Kärntnerin im ÖFB-Frauen-Kader bei der Europameisterschaft und damit Teil der Sensations-Mannschaft, die es bis ins Halbfinale geschafft hat. Auch wenn sie bislang auf der Ersatzbank Platz genommen hat. „Ich war schon überrascht, dass ich für die EM nominiert worden bin“, sagt Naschenweng, die bisher sieben Länderspiele be- stritten hat. „Es macht mir nichts aus, auf meine Chance zu warten. Aber natürlich würde ich lieber spielen“, sagt die Verteidigerin.
Von der Bank aus peitscht sie jedoch mit den anderen Ersatzspielerinnen die Kolleginnen auf dem Feld nach vorne. „Wir versuchen, das Team von draußen zu unterstützen, machen Stimmung, klatschen viel.“
Welch großen Anteil die Ersatzspielerinnen am derzeitigen Erfolgslauf haben, bestätigt auch ÖFB-Teamkapitänin Viktoria Schnaderbeck: „Sie fordern die
Startelf, geben im Training wirklich Vollgas und halten den Konkurrenzkampf hoch. Das muss man wirklich einmal betonen, denn diese Spielerinnen geraten dann oftmals in den Hintergrund.“
Erfahrungen bei Großereignissen hat Naschenweng übrigens schon mehrfach gesammelt: Sie war sowohl bei der U17- und bei der U19-Europameisterschaft der Frauen dabei. „Das kann man, alleine vom Umfeld und den Zusehern her, aber nicht mit der jetzigen EM vergleichen. Aber es war natürlich eine Riesen-Sache, bei den dabei zu sein.“Der damalige U17-Coach ist mit Dominik Thalhammer heutiger ANationalteam-Teamchef. „Für mich ist er, unter anderem wegen seines taktischen Verständnisses, einer der besten Trainer, den ich bislang hatte“, sagt Naschenweng, die mit 14 Jahren wegen des Nationalen Zentrums für Frauenfußball nach St. Pölten gezogen ist. „Es war früh, aber ich wollte diesen Schritt unbedingt machen.“
Die Matura hat sie heuer abgeschlossen, wie es nun weitergeht, ist offen. Ein Studium will sie absolvieren, welches, ist nicht fix. Ein Engagement im Ausland würde die Spielerin des SK Sturm reizen. Derzeit ist der Fokus aber auf die EM und das morgige Halbfinale gegen Dänemark gerichtet. „Das ist ein neues Spiel, alles ist offen. Die Däninen sind top in Form“, sagt Naschenweng, die sehr wahrscheinlich wieder auf der Bank Platz nehmen muss. „Natürlich hofft man auf Einsatzzeit. Ich will immer mein Bestes geben.“