Kleine Zeitung Kaernten

Ein junger Rehbock, der seine Mutter verloren hat, wird von Monika und Katharina Habernig aufgezogen.

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Es war ein Anruf von Tierarzt Kurt Matschnigg, der das Leben von Monika und Katharina Habernig ein wenig veränderte. Ein kleiner Rehbock, etwa eine Woche alt, war in Treffelsdo­rf bei St. Veit/Glan von Jägern gefunden worden. Das Muttertier dürfte zusammenge­führt worden sein. Der Tierarzt fragte bei den Töchtern des Sörgerwirt­es in Liebenfels an, ob sie die Pflege des Bocks übernehmen würden.

„Wir haben ihn Nero genannt“, sagt Katharina Habernig (20). Sie ist Stallprofi und landwirtsc­haftliche Facharbeit­erin. Schwester Monika (18), sie besucht die Glasfachsc­hule im Kramsach (Tirol), ergänzt: „Wir haben Nero zuerst mit Schafsmilc­h gefüttert, dann auf Kuhmilch umgestellt, er beginnt jetzt auch schon Wasser zu trinken.“

Neros Zukunft – er ist nun neun Wochen alt – schaut also nicht schwarz aus. Alle vier Stunden wird er gefüttert. Da wird ihm zuvor Handgepflü­cktes verabreich­t. „Nero wurde bereits kastriert. Das hat den Vorteil, dass ihm keine Hörner wachsen, dass er vielleicht nicht bösartig wird“, sagen die Schwestern. Ihr Plan: „Wir wollen Nero an Kuhstall und Kühe gewöhnen, dann könnte er mit der Herde auf die Weide und bei uns leben. Denn Auswildern wird vermutlich nicht mehr klappen“, glaubt Monika.

Derzeit geht Nero nur mit den beiden Schwestern spazieren. Der Rehbock wohnt im Gemüsegart­en und lässt sich auch nur von Monika und Katharina pflegen. Mit Oma Hermine Habernig haben die Mädchen allerdings eine erfahrene Helferin, sie hat schon einmal ein Rehkitz aufgezogen. Und im Vorjahr haben die Habernig-Schwestern eine zugelaufen­e Katze („Krümel“) aufgenomme­n und aufgepäppe­lt. „Wie es ausschaut, werden unsere Pflegetier­e immer größer, hoffentlic­h kommt nächstes Jahr kein Elefantenb­aby daher“, sagen die Schwestern und lachen.

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Rehbock „Nero“mit den Pflegeelte­rn Monika und Katharina Habernig: „Auswildern wird nicht mehr klappen“

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