Tausende Euro Strafe für E-Card-Schwindler
20-Jähriger muss jetzt vor Gericht. In Kärnten ist das der erste Fall mit derartigem Ausmaß.
Das war der erste Missbrauchsfall in Kärnten, der einen Schaden in vierstelliger Höhe verursacht hat“, schildert Alexandra Kronig von der Kärntner Gebietskrankenkasse.
Nach einem Streit mit seiner Lebensgefährtin war ein 20-jähriger Nigerianer schwer am Fuß verletzt worden, sodass er im Klinikum Klagenfurt operiert werden musste. Die Krux an der Sache ist, dass sich der Mann der E-Card eines Freundes bemächtigte, da er selbst nicht krankenversichert war. Erst Monate später kam der Betrug ans Licht, er zieht Kosten in Höhe von mehreren Tausend Euro mit sich.
In Österreich kommen laut Amtsdaten jährlich 200.000 ECards weg. Valide Daten zu österreichweiten Missbrauchsfällen gibt es jedoch nicht, da nur Test-Stichproben gemacht werden. „In den Bundesländern verzeichnen wir kaum Betrugsfälle, während in Wien jede von den 16 Stichproben ein Missbrauch war“, sagte Alexander Biach, Chef des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger in einem Interview mit der Kleinen Zeitung.
Umso mehr schockiert die Causa des 20-jährigen Nigerianers, der sich jetzt vor Gericht verantworten muss. Um genau dieser Situation entgegenzuwirken, wurde, wie berichtet, beschlossen, die Karten verpflichtend mit einem Foto des Besitzers zu versehen. Dieses Gesetz tritt dabei ab 1. Jänner 2019 in Kraft und gilt vorerst für Jugendliche und Erwachsene. Die flächendeckende Einführung würde bis Ende 2023 erfolgen. „Falls die E-Card verloren oder gestohlen wird, ist sie so sicherer vor Missbrauch. In den Ordinationen hilft das Bild bei Kontrollen, welche bis jetzt kaum durchgeführt wurden“, erklärt Biach.