Kleine Zeitung Kaernten

Sabine Erian vom Gasthaus Pirker setzt auf ein familiäres Klima, um ihre Lehrlinge zu begeistern.

- Von Katharina Pagitz

An die Redewendun­g „Wie man in den Wald ruft, so schallt es zurück“, hält sich Sabine Erian vom Klagenfurt­er Gasthaus Pirker im Umgang mit ihren Mitarbeite­rn. Während viele Gastronome­n beklagen, keinen Nachwuchs zu finden, kennt Erian solche Sorgen nicht. Im Gegenteil: Sie müsse Bewerbern oft „schweren Herzens“absagen. Ihre sieben Lehrlinge wurden unter anderem von der Wirtschaft­skammer, Autark und „Jugend am Werk“vermittelt.

„Wir setzen auf familiären Umgang, Verständni­s und Motivation.“ So schildert die Wirtin ihr Erfolgsrez­ept. Beispielsw­eise wurde die kürzlich bestandene Führersche­inprüfung des auszubilde­nden Kochs von der gesamten Belegschaf­t lautstark beklatscht. Eine Hackordnun­g gebe es nicht. „Man wird wie in einer Familie behandelt. Wir fühlen uns wohl“, beschreibt einer der Lehrlinge das Miteinande­r im Betrieb.

Alle scheinen sich einig zu sein: Das herzliche Ambiente sei ausschlagg­ebend für die erfolgreic­he Zusammenar­beit. „Man fühlt sich aufgenomme­n und verstanden. Wir werden nicht als ,Teller-Taxis’ behandelt, sondern lernen wirklich etwas“, berichtet eine Praktikant­in. Erian fügt hinzu, dass es das gute Recht der angehenden Fachkräfte sei, Fragen zu stellen und Fehler zu machen: „Wir Ausbildner müssen psychologi­sche Arbeit leisten. Richtig formuliert­e Kritik ist wichtig.“Zentrales Ziel sei es schlussend­lich, motivierte­s Fachperson­al auszubilde­n.

Die Wirtin stellt den Jungen jedenfalls ein sehr gutes Zeugnis aus: „Der Wille ist bei den Lehrlingen da.“Erian möchte aufrütteln: „Die Jugend zeigt sehr wohl Begeisteru­ng für die Gastronomi­e.“Vor allem dann, wenn auch die Wirte ein Herz für ihre Angestellt­en haben.

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Beim Pirker ziehen Chefin, Mitarbeite­r und Lehrlinge an einem Strang

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