Sabine Erian vom Gasthaus Pirker setzt auf ein familiäres Klima, um ihre Lehrlinge zu begeistern.
An die Redewendung „Wie man in den Wald ruft, so schallt es zurück“, hält sich Sabine Erian vom Klagenfurter Gasthaus Pirker im Umgang mit ihren Mitarbeitern. Während viele Gastronomen beklagen, keinen Nachwuchs zu finden, kennt Erian solche Sorgen nicht. Im Gegenteil: Sie müsse Bewerbern oft „schweren Herzens“absagen. Ihre sieben Lehrlinge wurden unter anderem von der Wirtschaftskammer, Autark und „Jugend am Werk“vermittelt.
„Wir setzen auf familiären Umgang, Verständnis und Motivation.“ So schildert die Wirtin ihr Erfolgsrezept. Beispielsweise wurde die kürzlich bestandene Führerscheinprüfung des auszubildenden Kochs von der gesamten Belegschaft lautstark beklatscht. Eine Hackordnung gebe es nicht. „Man wird wie in einer Familie behandelt. Wir fühlen uns wohl“, beschreibt einer der Lehrlinge das Miteinander im Betrieb.
Alle scheinen sich einig zu sein: Das herzliche Ambiente sei ausschlaggebend für die erfolgreiche Zusammenarbeit. „Man fühlt sich aufgenommen und verstanden. Wir werden nicht als ,Teller-Taxis’ behandelt, sondern lernen wirklich etwas“, berichtet eine Praktikantin. Erian fügt hinzu, dass es das gute Recht der angehenden Fachkräfte sei, Fragen zu stellen und Fehler zu machen: „Wir Ausbildner müssen psychologische Arbeit leisten. Richtig formulierte Kritik ist wichtig.“Zentrales Ziel sei es schlussendlich, motiviertes Fachpersonal auszubilden.
Die Wirtin stellt den Jungen jedenfalls ein sehr gutes Zeugnis aus: „Der Wille ist bei den Lehrlingen da.“Erian möchte aufrütteln: „Die Jugend zeigt sehr wohl Begeisterung für die Gastronomie.“Vor allem dann, wenn auch die Wirte ein Herz für ihre Angestellten haben.