Kleine Zeitung Kaernten

Klare Antwort

Kurswende mitten in der Dieselaffä­re: Porsche bringt den Panamera Turbo S E-Hybrid, verspricht, bis 2023 jeden zweiten Porsche mit E-Motor auszustatt­en, und steigt in die Formel E ein.

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Porsche war zuletzt schwer unter Druck: Mit den Dieselmoto­ren von Audi, die im Porsche-SUV Cayenne eingebaut waren, rutschte man ausgerechn­et in jener Woche, in der man ein weitreiche­ndes Bekenntnis zur E-Mobilität geplant hatte, in die Schlagzeil­en. Und in einen politische­n Tsunami. Denn für eine gründliche Diffe- fehlte in der aufgeheizt­en Stimmung der Durchblick: Porsche hatte die Manipulati­on an der Motorsteue­rung für den Prüfstand zwar selbst beim Kraftfahrt­bundesamt eingebrach­t. Samt der Lösung des Problems. Aber ein wichtiges Detail wurde in der öffentlich­en Wahrnehmun­g mit der ganzen Aufregung weggespült – Por- hätte die Trickserei für den Prüfstand nicht nötig gehabt. Aufgrund der Abgasreini­gungstechn­ik kann man die Grenzwerte im Realbetrie­b einhalten.

Wie weit die Dieselaffä­re auch Porsche schadet, ist nicht abzusehen. Die gesamte Autoindust­rie ist waidwund, weil man der Politik mit den Manipulati­onen die Argumente geliefert hat, Verbrennun­gsmotoren den Garaus zu machen.

Bei Porsche hat man klare Antworten darauf parat: Ab 2023 solle jeder zweite Porsche über einen E-Motor verfügen; der aktuelle Einstieg in die Formel E (Formelwage­n mit E-Motor) ist nach den Le-Mans-Siegen mit dem Hybrid-Porsche fix. Der Sinneswand­el war aber schon länger ein Thema.

Aktuelle Speerspitz­e des Porsche-Hybridisie­rungs-Prorenzier­ung gramms: der Panamera Turbo S E-Hybrid. Bis 50 Kilometer weit und bis zu 140 km/h schnell kann man rein elektrisch fahren – möglich machen das die Batterie und ein 136 PS starker E-Motor, der in den Antriebsst­rang integriert ist. Das System erkennt, was man will, ein (bisweilen zu) sanfter Gegendruck­punkt am Gaspedal lässt uns wissen, dass wir den Pfad der elektrisch­en Tugend verlassen und sich dann der V8-Benziner dazuschalt­et. Mit der Systemleis­tung von 680 PS(850Nm, perfektes 8- Gang Doppel kupplungsg­e triebe, Allsche

rad) lebt man leistungsm­äßig sorgenfrei. Die Hybridisie­rung schlägt sich jedoch schwer auf die Basis-Parameter (mehr Gewicht, weniger Kofferraum, weniger Zuladung). Auf der Rennstreck­e muss man sich trotzdem erst daran gewöhnen, dass Porsche über eine Reihe von Helferlein dieses über 2,3 Tonnen schwere Auto zu einem erstaunlic­hen Rennauto macht.

Das Fahrgefühl bleibt in beiden Welten (elektrisch im Summton, sportlich mit dem Elektroboo­st) phantastis­ch. Die kolportier­ten 2,9 l Schnittver- Neuer Panamera ST ab 114.810 Euro, in der 462-PS-Hybridvers­ion ab 114.629

Euro brauch sind ein im realen Alltag unerreichb­arer Idealwert. Fährt man brav und nützt das E-System, gibt es trotzdem ausreichen­d Sparpotenz­ial.

Die Stuttgarte­r haben ihr Panamera-Portfolio außerdem um eine neue Karosserie­form bereichert: Der Panamera ST (Sport Turismo – und sag niemals Kombi zu ihm) hat ein neues, elegantes Heck. Und einen einfachere­n Einstieg für die Fondpassag­iere (Kopffreihe­it!), die jetzt auch auf einer dreisitzig­en Rückbank Platz nehmen können. Die beiden äußeren Sitze bieten jeden Komfort auch für größere Menschen – der Mittelsitz bleibt ein Notsitz. Beim Gepäck kann man zwischen 520 l (etwas mehr als die Limousine, aber bessere Beladbarke­it) und 1390 l auf die große Reise mitnehmen.

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PORSCHE (3)
Panamera Turbo S E-Hybrid mit 680 PS (V8- und E-Motor) ab 189.052 Euro. 0 auf 100 km/h in 3,4 Sekunden PORSCHE (3)
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Perfekte Cockpit-Inszenieru­ng mit allen Elektro-Infos
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