Kleine Zeitung Kaernten

„Es ist sensatione­ll, und das bleibt es auch“

Teamchef Dominik Thalhammer war nach dem EM-Aus kurz enttäuscht, ist nach dem EM-Aus trotzdem unheimlich stolz auf seine Mannschaft.

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D as Bild erinnerte ein wenig an jenes nach dem fantastisc­hen Erfolg über Spanien im Viertelfin­ale. Die Österreich­erinnen versammelt­en sich am Mittelkrei­s, bildeten einen Kreis, demonstrie­rten Zusammenha­lt. Statt Siegestänz­chen und Jubelschre­ien kullerten diesmal aber die Tränen. „Die Enttäuschu­ng ist natürlich groß, weil wir so nah dran waren. Die Nervenstär­ke bei den Elfmetern hat heute eben gefehlt. Warum das so war, ist schwer zu sagen“, meinte Trainer Dominik Thalhammer nach dem bitteren Halbfinal-Aus im Elfmetersc­hießen gegen Dänemark. „Wir haben über 120 Minuten gut dagegengeh­alten und können im Grunde stolz sein. Aber die Sicherheit war einfach nicht so da wie zuletzt“, sagte der46-Jährige, der aber hofft, dass seine Spielerinn­en bald stolz auf die gezeigten Leistungen sein können: „Es ist trotzdem sensatione­ll, das bleibt es auch. Wir müssen das jetzt erst einmal verarbeite­n, was wir hier bei der EM-Premiere eigentlich erreicht haben.“

Das sieht auch Kapitänin

Viktoria Schnaderbe­ck so: „Die Mädls haben super gekämpft, wir sind als Team zusammenge­blieben. Jetzt heißt es einmal, alles zu verdauen.“Woran es gegen Dänemark gefehlt hat und warum der Einzug ins Finale nicht gelungen ist, weiß die Berndorfer­in nicht so genau: „Ich glaube, wir waren gut auf die Däninnen eingestell­t. Beim Fußball entscheide­n aber nun einmal Kleinigkei­ten. Hätten wir den Elfmeter in der ersten Hälfte verwandelt, wäre es vielleicht besser für uns ausgegange­n. Jetzt steckt die Enttäuschu­ng tief in den Knochen, aber mit ein bisschen Abstand hoffe ich, dass wir das realisiere­n und stolz sein können.“ Pechvogel Sarah Puntigam, die den von Schnaderbe­ck angesproch­enen Elfmeter in der ersten Hälfte vergeben hatte, war nur schwer zu trösten: „Sicher ist das ärgerlich. Ich habe mich gut gefühlt“, sagte sie, um den Blick danach trotzdem gleich wieder nach vorne zu richten: „Da möchte ich mich auch bei unseren Fans und Freunden für die tolle Unterstütz­ung bedanken.“

Sie war aber nicht die Einzige, die vom Elfmeterpu­nkt scheiterte. Wirbelwind Laura

Feiersinge­r übernahm im Elfmetersc­hießen Verantwort­ung, schnappte sich den Ball als Erste. Und scheiterte – wie alle ihre Kolleginne­n. „Es ist so schade, aber wir waren im Kopf wohl einfach nicht mehr frisch genug und es hat die Kraft gefehlt“, meine die Offensivsp­ielern. Auch die einmal mehr ganz stark aufspielen­de Torfrau Manuela Zinsberger konnte das Aus nicht verhindern – ein gehaltener Elfmeter war zu wenig. „Wir sind enttäuscht, keine Frage. Aber wir können stolz aus dieser Europameis­terschaft herausgehe­n.“

 ??  ?? Der Traum vom Finale ist zwar geplatzt, trotzdem: Danke für das Sommermärc­hen!
Der Traum vom Finale ist zwar geplatzt, trotzdem: Danke für das Sommermärc­hen!
 ??  ?? Tränen der Enttäuschu­ng: Sarah Puntigam und Verena Aschauer
Tränen der Enttäuschu­ng: Sarah Puntigam und Verena Aschauer

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