KÄRNTNER DES TAGES
Florian Granig (29) aus Großkirchheim koordiniert den Katastropheneinsatz der Villacher Pioniere in Liezen.
Zuerst Afritz, jetzt Liezen: Florian Granig (29) koordiniert den KatastrophenEinsatz von 60 Villacher Pionieren.
Seit gestern früh ist Florian Granig in den Katastrophengebieten im steirischen Liezen im Einsatz. Der 29-Jährige ist Oberleutnant im Villacher Pionierbataillon 1. Als Kommandant befehligt der Großkirchheimer dort rund 60 Villacher Pioniere.
Gestern wurde mit Hubschraubern das Gebiet mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden erkundet. „Unser Einsatz konzentriert sich auf die Sölktäler, Öblarn und Irdning-Donnersbachtal. An erster Stelle stehen Sicherungsmaßnahmen. Verklausungen müssen beseitigt werden“, sagt Granig. Seine Truppe nimmt heute in den frühen Morgenstunden mit schwerem Gerät ihre Arbeit auf: Bagger in allen Größen, Kippfahrzeuge und Kräne werden herangeschafft. „Wir müssen uns vom Talende zum Talanfang vorarbeiten“, erklärt Granig: „Dabei müssen unter anderem Straßen wieder in Stand gesetzt und zerstörte Brücken wiederhergestellt werden.“Doch der Teufel steckt im Detail: „Das Schadensausmaß ist aus der Luft schwer abzuschätzen.“
D er Einsatz von vielen militärischen und zivilen Maschinen erschwert die Koordination, für die Granig verantwortlich ist. Oft muss der Mensch die Maschine ersetzen. „Gewisse Stellen sind mit dem Gerät nicht erreichbar. Da ist die Truppenstärke gefragt“, sagt der 29-Jährige. Aber auch Glück im Unglück lässt sich in der Katastrophe finden: Bagger, die nach den ersten Unwettern im Einsatz standen, wurden bei den neuerlichen Gewittern gemeinsam mit den Bewohnern in den Tälern eingeschlossen. Diese Maschinen können jetzt für die Aufräumarbeiten genutzt werden. Das Bundesheer stellt in diesen Orten außerdem die Versorgung sicher. Die Beseitigung der Schäden wird sich über Monate hinziehen.
Bei solchen Einsätzen kommt dem Großkirchheimer seine Fitness zugute. In der Freizeit ist er mit Freundin Linda sportlich unterwegs – im Sommer auf dem Rad und im Winter auf Skiern.
U nd es ist nicht der erste Katastropheneinsatz, den Granig zu bewältigen hat. Die Villacher Pioniere kämpften vergangenes Jahr in Afritz gegen die Naturgewalten. „Das war mein erster großer Katastropheneinsatz. Auch dort war der Schaden sehr groß. Da fühlt man natürlich mit. Nach jedem Tag harter Arbeit merkt man, dass die Betroffenen ein kleines Stück erleichterter sind.“
Die ersten Tage und Wochen sind die schwierigsten. Als unmittelbare Zeugen fühlen
wir mit den Betroffenen mit.
Florian Granig