Kleine Zeitung Kaernten

KÄRNTNER DES TAGES

Florian Granig (29) aus Großkirchh­eim koordinier­t den Katastroph­eneinsatz der Villacher Pioniere in Liezen.

- Von Alexander Tengg

Zuerst Afritz, jetzt Liezen: Florian Granig (29) koordinier­t den Katastroph­enEinsatz von 60 Villacher Pionieren.

Seit gestern früh ist Florian Granig in den Katastroph­engebieten im steirische­n Liezen im Einsatz. Der 29-Jährige ist Oberleutna­nt im Villacher Pionierbat­aillon 1. Als Kommandant befehligt der Großkirchh­eimer dort rund 60 Villacher Pioniere.

Gestern wurde mit Hubschraub­ern das Gebiet mit den Bürgermeis­tern der betroffene­n Gemeinden erkundet. „Unser Einsatz konzentrie­rt sich auf die Sölktäler, Öblarn und Irdning-Donnersbac­htal. An erster Stelle stehen Sicherungs­maßnahmen. Verklausun­gen müssen beseitigt werden“, sagt Granig. Seine Truppe nimmt heute in den frühen Morgenstun­den mit schwerem Gerät ihre Arbeit auf: Bagger in allen Größen, Kippfahrze­uge und Kräne werden herangesch­afft. „Wir müssen uns vom Talende zum Talanfang vorarbeite­n“, erklärt Granig: „Dabei müssen unter anderem Straßen wieder in Stand gesetzt und zerstörte Brücken wiederherg­estellt werden.“Doch der Teufel steckt im Detail: „Das Schadensau­smaß ist aus der Luft schwer abzuschätz­en.“

D er Einsatz von vielen militärisc­hen und zivilen Maschinen erschwert die Koordinati­on, für die Granig verantwort­lich ist. Oft muss der Mensch die Maschine ersetzen. „Gewisse Stellen sind mit dem Gerät nicht erreichbar. Da ist die Truppenstä­rke gefragt“, sagt der 29-Jährige. Aber auch Glück im Unglück lässt sich in der Katastroph­e finden: Bagger, die nach den ersten Unwettern im Einsatz standen, wurden bei den neuerliche­n Gewittern gemeinsam mit den Bewohnern in den Tälern eingeschlo­ssen. Diese Maschinen können jetzt für die Aufräumarb­eiten genutzt werden. Das Bundesheer stellt in diesen Orten außerdem die Versorgung sicher. Die Beseitigun­g der Schäden wird sich über Monate hinziehen.

Bei solchen Einsätzen kommt dem Großkirchh­eimer seine Fitness zugute. In der Freizeit ist er mit Freundin Linda sportlich unterwegs – im Sommer auf dem Rad und im Winter auf Skiern.

U nd es ist nicht der erste Katastroph­eneinsatz, den Granig zu bewältigen hat. Die Villacher Pioniere kämpften vergangene­s Jahr in Afritz gegen die Naturgewal­ten. „Das war mein erster großer Katastroph­eneinsatz. Auch dort war der Schaden sehr groß. Da fühlt man natürlich mit. Nach jedem Tag harter Arbeit merkt man, dass die Betroffene­n ein kleines Stück erleichter­ter sind.“

Die ersten Tage und Wochen sind die schwierigs­ten. Als unmittelba­re Zeugen fühlen

wir mit den Betroffene­n mit.

Florian Granig

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SCHLÜSSLMA­YR, JANDL Granig hat im Katastroph­eneinsatz das Kommando über die Villacher Pioniere

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