„Freiwilliger“Austritt aus der FPÖ
Drei Jahre hat das freiheitliche Parteischiedsgericht bis zu einer Entscheidung gebraucht. Jetzt ging alles ganz schnell. Gestern Abend erklärte FPÖUrgestein
Bürgermeister von Gurk, seinen Parteiaustritt. „Damit es nicht heißt, ich hätte der Partei geschadet“, sagte er zur Kleinen Zeitung. Dabei hatte Kampl sich eine Entschuldigung der Kärntner FPÖ für den 2014 verhängten Parteiausschluss erwartet.
Grund für den Ausschluss war die Aussage Kampls in einem Interview mit der Kleinen Zeitung, in der NS-Zeit sei nicht alles schlecht gewesen. Auf Druck aus Wien hatte der damalige Kärntner FPÖ-Chef
den Ausschluss herbeigeführt – mit einem Umlaufbeschluss des Landesparteivorstandes. Das sei nicht sta- tutenkonform gewesen, befand das Schiedsgericht nach drei Jahren und hob den Ausschluss auf. Nachdem die Kleine Zeitung am Wochenende darüber berichtet hatte, kündigte Montagfrüh der stellvertretende FPÖ-Parteichef
einen neuen Anlauf zum Parteiausschluss Kampls an. „Der inhaltliche Grund hat sich ja nicht geändert“, sagte Hofer. Die Enttäuschung bei Kampl war groß: „Ich habe Hofer gewählt. Er wollte Bundespräsident für alle werden. Aber mich hat er nicht einmal angehört.“ontagnachmittag pilgerten FPÖ-Obmann und Klubchef nach Gurk. Nach zweistündiger Unterredung wurde bekannt gegeben, dass Kampl „freiwillig“aus der FPÖ ausgetreten ist.
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