Sternderl schaun
Licht aus, himmlische Wunderkerzen an. Die Perseiden sorgen in der heutigen Nacht für ein Sternschnuppenfeuerwerk.
Das müssen Sie gesehen haben. Kein schlechter Start in eine Sternschnuppennacht, die uns der Meteoritenschauer der Perseiden beschert. Mit „James Bond – Moonraker“kann man sich um kurz nach Mitternacht schon einmal formidabel auf das einstimmen, was zwischen 1 und 4 Uhr früh da alles von oben runterkommen mag. Anders als bei den Salzburger Festspielen ist diese jährliche Galavorstellung ein echter Jedermann für jedermann. Die einzige Voraussetzung: den Horizont im Auge behalten, aber dabei nicht in die Waagrechte absinken, denn das Ensemble kann sich mitunter zieren. Manchmal kann es sogar vorkommen, dass der Vor- hang nie nach oben geht, wenn Nebel und Wolken auch dabei sein wollen. Ganz sicher sagen kann man nur, dass der partiell verfinsterte Vollmond von Beginn dieser Woche partout sein Licht nicht von den Perseiden in den Schatten stellen lässt. Es empfiehlt sich also, einen Logenplatz im Hochgebirge oder Wiesen und Felder außerhalb der Stadt aufzusuchen, um der Lichtverschmutzung zu entgehen. Operngucker braucht es übrigens keinen, bei den Perseiden ist Weitblick gefragt. Dabei können Fernrohre und -gläser den Blick nur einschränken. Kommen wir aber nun zum Hauptdarsteller dieses Naturschauspiels. Es ist der Komet Swift-Tuttle, der jedes Jahr Mitte August die Bahn der Erde kreuzt. Was danach kommt, ist magisch, denn seine Staubspur erzeugt dabei den Meteoritenschauer der Perseiden. Die Staubteilchen dringen in hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre ein, verglühen dort und rufen so das Leuchten hervor, das wir als Sternschnuppen definieren. Im Volksmund wird der Meteoritenstrom auch Tränen des Laurentius genannt, weil er rund um den Namenstag des Märtyrers auftritt. Der Sternschnuppenstrom wird aber auch als Tränen des Himmels bezeichnet.