Kurz geht Kern noch aus dem Weg
Im Wahlkampf verschärft sich der Ton zwischen den Regierungsparteien. Die SPÖ ist auf ÖVP-Chef Sebastian
Kurz nicht gut zu sprechen. Zuletzt hatte Kurz eine für 6. September geplante Radio-Diskussion mit Bundeskanzler
Christian Kern in der Ö1-Reihe „Im Klartext“abgesagt. Kurz weilt am 7. und 8. September bei einem informellen Außenministerrat in Estland. Dass er am Tag davor nicht mehr diskutieren könne, sei eine faule Ausrede, kritisiert die SPÖ. Der ÖVP-Chef wolle möglichst lange persönlichen Duellen aus dem Weg gehen und habe sich so noch zwei Wochen herausgeholt.
Ein ÖVP-Sprecher betont, dass der Außenminister bereits im Vorfeld der Sitzung informelle Gespräche führe. Zudem verweist man darauf, dass Kurz mindestens fünfmal im Fernsehen mit Kern diskutieren werde. „Er macht das auch gern noch ein sechstes oder siebentes Mal.“Kern konnte sich am Samstag im Gespräch mit der Kleinen Zeitung beim Honigfest in Hermagor eine verbale Breitseite gegen den Außenminister nicht verkneifen. „Offenbar brauchen die ÖVP und er noch mehr Zeit, um sich vorzubereiten“, ätzte Kern. „Schade, dass die Österreicher nicht früher die Gelegenheit bekommen, eine Diskussion zu hören.“Dass ein detailliertes Wahlprogramm der ÖVP auf sich warten lässt, kommt nicht gut an. „Wir haben ein inhaltliches Konzept mit 200 Seiten vorgelegt. Bei anderen sehe ich nur flotte Sprüche und bunte Plakate.“Auffällig ist, dass die SPÖ Kern in Kärnten als volksnahen Kanzler zu positionieren versucht: Vergangene Woche Villacher Kirchtag, gestern folgte nach dem Honigfest noch ein Besuch am Spittaler Kirchtag.
U nterdessen hat die ÖVP via Kronen Zeitung einen weiteren Neuzugang präsentiert. Der Wiener Landespolizeivizepräsident Karl Mahrer soll auf Platz 9 der Bundesliste stehen.
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