Kleine Zeitung Kaernten

Polizei und Bundesheer starten Großkontro­llen

Heuer wurden schon 1538 Migranten in Kärnten aufgegriff­en. Nun gehen Heer und Polizei gemeinsam gegen Schlepper vor.

- Von Philip Edlinger

Grenzsiche­rungen des Bundesheer­es sowie Verkehrsko­ntrollen der Polizei sind in Österreich schon lange gang und gäbe. Seit Dienstag machen beide, nach einer Weisung von Innenminis­ter Wolfgang Sobotka (ÖVP), aber gemeinsame Sache und setzen in Tirol, der Steiermark und Kärnten Schwerpunk­taktionen zur Grenzsiche­rung gegen illegale Einwanderu­ng und Schlepperb­anden. Für Kärnten, wo gestern bei Thörl-Maglern der erste gemeinsame Einsatz über die Bühne ging, bedeutet das künftig verschärft­e Verkehrsko­ntrollen an den Grenzen zu Italien und Slowenien, die von Soldaten gesichert werden.

Eine Analyse der Migrations­bewegungen durch und in Österreich vom Innenminis­terium erhob vermehrte Schleppera­ktivitäten in Niederöste­rreich und dem Burgenland. „Es geht darum, illegalen Waren- und vor allem Personensc­hmuggel zu erkennen und einzudämme­n. Auch wenn wir polizeilic­h regelmäßig kontrollie­ren, finden dennoch Schlepper vor allem in Liefer- und Kastenwäge­n über den Balkan den Weg nach Kärnten“, sagt der Einsatzlei­ter der Einsatz-, Grenz- und Fremdenpol­izeilichen Abteilung (EGFA), Oberst Johannes Dullnig, und fügt an: „Kamen zuletzt mehr illegale Einzelpers­onen und Kleingrupp­en, sind es jetzt wieder größere Gruppen, die mit Schleppern kommen.

„Seit Jahresbegi­nn wurden 1538 Personen in Kärnten aufgegriff­en.“Beamte vom Strahlensp­ürdienst, dem Zoll – inklusive Spürhund –, der Kfz-Fahndung,

Verkehrspo­lizei und AGMEinsatz­kräfte („Ausgleichs­maßnahmen“wegen des Wegfalls der Schengen-Grenzkontr­ollen, Anm.) sind im Einsatz. „Die Polizisten halten die Fahrzeuge an und erklären dem Lenker die Situation, die Soldaten nehmen dann die Durchsuchu­ng vor“, erklärt Dullnig.

Die Weisung vom Innenminis­terium ist wohl auch ein Mit- tel zum Demonstrie­ren von Stärke. Notwendig ist sie nicht, um zumindest polizeilic­h zu kontrollie­ren. „Die Landespoli­zei darf eigenständ­ig jederzeit an der Grenze kontrollie­ren und das tun wir ja auch. Aber die Weisung hilft doch, auch das Bundesheer als Hilfsdiens­t mit ins Boot zu holen, was uns zusätzlich­e Ressourcen zur verschärft­en Kontrolle an den grüder nen Grenzen und im Hinterland bringt“, sagt auch Dullnig. Betroffene stehen den Kontrollen trotz Zeitverlus­t positiv gegenüber. „Das ist notwendig, um die Sicherheit zu garantiere­n und sollte an allen möglichen Grenzüberg­ängen ausgebaut werden“, lobt etwa der deutsche Urlauber Ayhan Yilmaz. Aufgegriff­en wurde gestern übrigens niemand.

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WEICHSELBR­AUN (3) Beamte aus fünf Abteilunge­n führen die Kontrollen durch, das Zollamt setzt zudem auf Drogenspür­hunde
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