Obdachloser vom Praterstern soll der gesuchte Sextäter sein
Eine 24-Jährige war Montagnacht auf einer Rolltreppe in einer U-BahnStation missbraucht worden. Jetzt meldete sich auch eine 17-Jährige.
Seit gestern sitzt er in der Justizanstalt Wien in Haft – jener Sextäter, der Montagnacht eine 24-jährige Frau und, wie erst jetzt bekannt wurde, auch noch ein 17-jähriges Mädchen auf der Rolltreppe einer UBahn-Station missbraucht haben soll. Nur dem beherzten Eingreifen eines Passanten, eines 22-jährigen Studenten, ist zu verdanken, dass nicht noch Schlimmeres passiert ist, immerhin soll der Täter einen Stock bei sich getragen haben.
Die 24-Jährige steht noch immer dermaßen unter Schock, dass sie nur kurz zur Tat befragt werden konnte. Die 17-Jährige hatte sich bei der Polizei gemeldet, als sie von der Tat in der UBahn-Station Neubaugasse er- fahren hatte. Sie war keine 20 Minuten zuvor auf der Rolltreppe der Station Landstraße unsittlich berührt worden.
Aufgrund von Aufnahmen einer Überwachungskamera in der U-Bahn-Station konnte ein 36-jähriger Tscheche als mutmaßlicher Täter ausgeforscht werden. Fünf Beamte der Bereitschaftseinheit der Wiener Polizei erkannten ihn am Mittwoch am Praterstern wieder, nahmen ihn fest. „Ich bin stolz auf meine Leute“, lobte deren Kommandant, Oberstleutnant Manfred Ihle. „Hier hat unsere zielgerichtete Fahndungssuche durch Lichtbilder der Wiener Linien zum Erfolg geführt.“
Der Tscheche – ohne festen Wohnsitz in Österreich, wohl dem Alkohol zusprechend und im Obdachlosenmilieu am Praterstern anzutreffen – ist bereits einschlägig vorbestraft. Eine Einvernahme war bisher laut Polizei noch nicht möglich, weil der Mann besachwaltet ist. In einer ersten Reaktion hatte er die Tat jedenfalls nicht abgestritten. „Ihm ist auch klar, dass er das auf den Bildern aus der Überwachungskamera ist“, so Polizeisprecher Harald Sörös.
Ob über den 36-Jährigen, wie anzunehmen, die Untersuchungshaft verhängt wird, entscheidet heute das Gericht. „Sobald die Staatsanwaltschaft den Akt bekommen hat“, betont Sprecherin Nina Bussek.