Letzte Runde im Listen-Poker
Wie viele Parteien in Kärnten bei der Nationalratswahl antreten? Heute ist Nennschluss für die Listen. Damit ist weitgehend klar, wer Einund Aussteiger ist.
Neun Parteien waren es, die bei der Nationalratswahl 2013 in Kärnten um Stimmen warben. Wie viele es für die Nationalratswahl am 15. Oktober sein werden? Ob die Liste Pilz oder „G!lt“des Kabarettisten Roland Düringer dabei sind? Heute, Freitag 17 Uhr, ist Abgabeschluss für die Landeslisten. Der Leiter der Wahlabteilung des Landes, Gerhard Jesernig, wollte gestern keinen Zwischenstand preisgeben. „Seit der Bundespräsidentenwahl sind wir vorsichtig. Wir sagen vor der Frist gar nichts.“
200 beglaubigte Unterschriften sind notwendig, um in Kärnten kandidieren zu können. Oder die Unterschriften von drei Nationalratsabgeordneten. Für die etablierten Parteien kein Problem.
Die Kärntner SPÖ
geht mit Philip Kucher als Spitzenkandidat ins Rennen. Der Klagenfurter sitzt seit 2013 im Parlament, vertritt mit Christine Muttonen, Wolfgang Knes und Hermann Lipitsch Kärnten. Vier Mandate will man auch nach dem 15. Oktober wieder: Kucher, Knes (Lavanttal, Wahlkreis Ost), Irene Hochstetter-Lackner (Villach) sollen über Grundmandate einziehen, für Ines Obex-Mischitz, vierte auf der Landesliste, könnte es ein Landesmandat geben. Christine Muttonen will mit Vorzugsstimmen versuchen, ein Direktmandat zu erkämpfen.
Die ÖVP Kärnten
wird von Spitzenkandidatin Elisabeth Köstinger in die Wahl geführt. Sie ist auf der Bundesliste Zweitgereihte hinter Sebastian Kurz und vor Josef Moser, gebürtiger Kärntner und Ex-Rechnungshof-Präsident. Der Lesachtaler Gabriel Obernosterer, seit elf
Jahren im Parlament kann als Zweiter auf der Landesliste fix mit seinem Wiedereinzug rechnen. Derzeit ist er einziger Kärntner ÖVP-Mandatar. 2013 wurde das zweite Mandat knapp um 300 Stimmen verpasst. Diesmal hofft man mit Kurz-Effekt gar auf einen dritten Sitz. Das würde via Landesliste die Völkermarkter Lehrerin und Stadträtin Angelika Kuss-Bergner erhalten. Drei Mandate hatte die Kärntner ÖVP in der Ära von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel.
Plätze könnten allerdings durchgemischt werden und Kandidaten von den hinteren Reihen auf ein Direktmandat kommen. Denn im parteiinternen Vorzugsstimmensystem der ÖVP erhält der-/diejenige den Nationalratsitz, der die meisten Vorzugsstimmen hat.
Die FPÖ
geht mit dem Bürgermeister von Mühldorf, Erwin Angerer, als Nummer eins ins Rennen. Er ist seit 2014 Parlamentarier. Mit Wendelin Mölzer und Harald Jannach sind es derzeit drei Kärntner FPÖMandatare. Jannach ist aber nicht mehr gereiht, Mölzer geht von seinem Wiedereinzug via Bundesliste (Platz 13) aus, weil vor ihm Platzierte über Landesmandate ins Parlament einziehen werden. Nach Angerer steht Ex-Landesrat Christian Ragger, Bezirksparteichef von Wolfsberg, auf der Landesliste. Dritter dort ist Landtagsklubchef Christian Leyroutz, gefolgt von Max Linder, Bürgermeister von Afritz (Villach-Land). Ragger könnte ein Grundmandat im Wahlkreis schaffen. Die Blauen rechnen mit dem ParlamentsEinzug von Leyroutz über die Landesliste.
Die Kärntner Grünen
schafften 2013 erstmals überhaupt mit Matthias Köchl ein Nationalratsmandat. Der Krumpendorfer ist auch diesmal Spitzenkandidat. Der Klagenfurter Julian Schmid vertritt Kärnten auf einem Bundesmandat und ist wieder fix gereiht.
Die Neos treten mit Christoph Haselmayer an.