Kleine Zeitung Kaernten

Heer darf Brücke nicht bauen

Wirtschaft­skammer lehnt Brückensan­ierung in Tscheppasc­hlucht durch Pioniere ab.

- Von Claudia Beer-Odebrecht

Ich kann das nicht nachvollzi­ehen“, macht der Ferlacher Bürgermeis­ter Ingo Appé seinem Ärger Luft. „So wird es für den Steuerzahl­er nur noch teurer.“Der Gemeindech­ef forderte die Pioniere des Bundesheer­es für die Sanierung der Zugangsbrü­cke in der Tscheppasc­hlucht an. Die Brücke wurde im Vorjahr durch einen Murenabgan­g beschädigt. „Das Verteidigu­ngsministe­rium, die Arbeiterka­mmer und die Gewerkscha­ft haben grünes Licht gegeben“, sagt Appé. „Nur die Wirtschaft­skammer lehnt den Einsatz der Soldaten ab.“Die Zustimmung der Kammer ist aber erforderli­ch. Eine Brückensan­ierung mithilfe des Heeres, die Soldaten würden die Arbeiten im Rahmen einer Übung machen, kostet die Gemeinde 90.000 Euro, davon entfallen 20.000 auf den Heereseins­atz und 70.000 wären Materialko­sten. Muss er die Brückensan­ierung einer Firma übertragen, dann rechnet er mit Kosten von knapp 200.000 Euro. Gerhard Genser von der Wirtschaft­skammer sagt: „Wir sehen das emotionslo­s. Es handelt sich eindeutig um einen normalen Bauauftrag.“Das Bundesheer sei dafür nicht zuständig. „Gegen Assistenzl­eistungen, wie nach dem Unwetter in Afritz, haben wir selbstvers­tändlich nichts. Auch wenn Gefahr in Verzug ist, kann das Bundesheer einspringe­n“, sagt Genser. „Aber hier soll das Bundesheer auf Kosten unserer Gewerbebet­riebe eingesetzt werden.“Appé: „Ich werde mich um eine Lösung bemühen.“

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Die desolate Brücke

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