Fall Silberstein: „Kern trifft unmittelbar das Auswahlverschulden“ Richtig reagiert
Die SPÖ habe sich weder mit der langen Reaktionszeit im Fall Silberstein noch mit dem Wahlslogan einen Gefallen getan, meinen Leser.
„Der tiefe Fall des Tal Silberstein“, 16. 8., Leitartikel „Die suchende Partei“, 15. 8.
Bures hatte einst recht, als Sie Kanzler Faymann gegen Kern verteidigte und meinte, Kern wäre ein guter ÖBB-Manager, aber kein geeigneter Kanzler.
Die Antrittsrede war stark, nachgekommen ist so gut wie nichts. Und wer braucht einen Kanzler, der sich als Berater einen Mann hält, dessen Stärke die negative Kampagne ist?
Sehr geehrter Herr Fercher, die Verhaftung Silbersteins kann sehr wohl mit der SPÖ und Kern in Verbindung gebracht werden. Ein regierender Kanzler hat alle Möglichkeiten, seine Mitarbeiter auszusuchen und abzuklopfen. Ihn trifft somit unmittelbar das Auswahlverschulden.
Mag. Helmut Mayr,
Villach
SPÖ verkrampft sich
Die SPÖ unter Christian Kern verkrampft sich im Wahlkampf zusehends: nicht nur aufgrund der kaum wahrgenommenen medialen Kommentierung ihrerseits nach der Verhaftung in Israel einer ihrer maßgeblichen „Spin Doctors“, Tal Silberstein, sondern auch und gerade wegen ihres unsäglich sozialistischen postkommunistisch anmutenden Slogans, nachdem sich jeder nehmen kann, was er will. Ist das ein Aufruf, einen Klassenkampf zu initiieren, von arm gegen reich, von Leoben bis Floridsdorf, angeführt von einer ehemalig sozialistisch wählenden Klientel?
Glaubt Christian Kern und mithin seine Partei im Ernst, so Mitte Oktober Wahlen gewinnen zu können? Ist ihm vielleicht entgangen, dass Österreich heute ein Staat ist, in dem soziale Marktwirtschaft nicht nur buchstabiert wird, sondern in den letzten Jahrzehnten erfolgreich praktiziert wurde? Alfons Küsters, Dipl. Volkswirt,
Krumpendorf
Wörtlich genommen
Höchst unbegreiflich ist, dass Bundeskanzler Christian Kern seinem engen Berater bis zuletzt die Stange hielt und noch im Jänner sämtliche Vorwürfe gegen Silberstein als „völligen Unsinn“abtat.
Dass es im SPÖ-WahlkampfTeam zur internen Streitereien und sogar zu Handgreiflichkeiten gekommen sei, lässt sehr tief blicken.
Sarkastisch darf angemerkt werden, dass der teure internationale Wahlkampf-Guru mit der kolportierten Jahresgage von 400.000 Euro den von ihm kreierten Wahlspruch: „Holen Sie sich, was Ihnen zusteht!“offenbar zu seinen Gunsten zu wörtlich genommen hat.
Peter Puster,
Feldkirchen Ich bin kein Roter, aber warum sollte Bundeskanzler Kern zurücktreten? Kern steht nicht im Verdacht einer strafbaren Handlung. Auch hat die SPÖ richtig reagiert und sich unverzüglich von Silberstein getrennt. Ernst Pitlik,
Wien
Teuer eingekauft
Dieser Wahlspruch: „Holen Sie sich, was Ihnen zusteht“passt jetzt zumindest für die Obrigkeiten der SPÖ. Sie haben diesen Supergau nicht nur geholt, sondern teuer eingekauft. Abgehobenheit kommt vor dem Fall. Karl Blumauer,
Krieglach
Slogan hinterfragen
Holen Sie sich, was Ihnen zusteht! Wer beurteilt, was mir zusteht? Steht jedem gleich viel zu? Wie viel steht mir zu? Von wem hole ich mir was? Wer hat das eingezahlt und erarbeitet, von dem „geholt“werden soll?
Welche Wertewelt steht hinter diesem Slogan? Für mich ist er unfassbar unsachlich und polemisch und sollte von jedem denkenden und der Steuerprogression unterworfenen, in das System einzahlenden Staatsbürger auf das Schärfste hinterfragt werden. Mit diesem Slogan wird unterstellt, dass man nicht genug bekommt – hängt dies vielleicht mit unserem Steuer- und Sozialsystem zusammen? Oder es wird unterstellt, dass man zu blöd ist, mehr rauszuholen – hängt dies vielleicht an der immer komplexeren Verwaltung? Und wer ist dafür seit Jahren verantwortlich?
Sollen damit Neid und Unzufriedenheit geschürt werden? Jeder für diesen Slogan Verantwortliche sollte sich diese Fragen stellen.
Mag. Petra Fercher,
Klagenfurt
Höchst unbegreiflich ist, dass Bundeskanzler Christian Kern seinem engen Berater
bis zuletzt die Stange hielt.
Peter Puster,
Feldkirchen