Das Unwetter hinterließ zwei neue Seen
Kleinarl im Pongau hat zwei neue Bergseen: Muren verschütteten Bachbette und stauten blaues Wasser auf. Die Seen dürften bleiben.
Der Ort Kleinarl im Salzburger Pongau war von den Unwettern in der Vorwoche massiv betroffen. Hagel, Starkregen und Sturmböen richteten schwere Schäden an, Bäche und Flüsse schwollen an, überfluteten Straßen und Keller, es kam auch zu Murenabgängen. Und man könnte es als versuchte Wiedergutmachung der Natur deuten, dass die Gemeinde Kleinarl seit den Unwettern nun zwei neue Seen ihr Eigen nennen darf. Durch Muren, die in der Nähe des Jägersees abgingen, wurden nämlich Straßen verschüttet – und auch ein Bachbett. Diese stauen türkisblaues Wasser auf.
Bei Kleinarls Bürgermeister Max Aichhorn (ÖVP) sind schon erste Namensvorschläge eingegangen: „Es ist angedacht, die beiden Josefisee 1 und 2 zu nennen, weil der Verwalter Josef heißt. Aber die Entscheidung ist noch nicht gefallen.“Die vorbeiführenden Wanderwege wurden von der Gemein- de um ein paar Meter verlegt. Die Seen haben sich inzwischen tief in die Landschaft eingegraben und werden wohl auch weiterhin bestehen bleiben, vermutet Bürgermeister Aichhorn, denn: „Sie sind durch mehrere Wasserläufe verbunden.“
Waren bisher schon der Jägersee und der Tappenkarsee beliebte Ausflugsziele, ist das Kleinarltal nun um zwei weitere blaue Kleinode reicher: „Im Unterschied zum ‚Tal der Almen‘, dem Großarltal, sind wir jetzt das ‚Tal der Seen‘“, betreibt Aichhorn Marketing.
Landesweit nimmt die Zahl der Seen zu: 600 Seen gibt es derzeit in Salzburg, 25 mehr als noch vor einigen Jahrzehnten: Hauptursache ist die Gletscherschmelze. Allerdings verschwinden stehende Gewässer auch im Laufe von Zigtausenden Jahren, sie verlanden. Wie der Wolfgangsee: Er ist an der engsten Stelle nicht einmal mehr 250 Meter breit.