„Waren werden kreuz und quer durch Europa gekarrt“
Der Kauf von mehr regionalen Lebensmitteln würde mehr Umweltschutz und mehr Tierschutz bedeuten, meinen Leser.
„Importierte Eier mit Gift belastet“, 15. 8. und Leitartikel: „Entmündigter Konsument“, 12. 8.
Eier- und Dieselskandal, zwei Themen, die uns in den letzten Tagen intensiv beschäftigten. Beim Dieselskandal geht es um den Schutz unserer Umwelt, wobei es besonders ärgerlich ist, dass ohne Betrügereien der betroffenen Autofirmen mit dem aktuellen technischen Standard wesentliche Verbesserungen hätten erzielt werden können.
Was hat das aber alles mit dem Eierskandal zu tun? Wie Günter Pilch im Leitartikel richtig schreibt, sind Lebensmittel oft Tausende Kilometer unterwegs. Seit dem Pferdefleischskandal vor einigen Jahren weiß jeder, wie im Zuge von Aufzucht, Schlachtung, Verpackung und Vermarktung eine Ware kreuz und quer durch Europa gekarrt wird. Das dient wohl nicht der Versorgungssicherheit, aber bestimmt der Gewinnmaximierung. Erst vor Kurzem wurde auf eine Zunahme des Lkw-Verkehrs um nahezu zehn Prozent mit dem Hinweis auf ein Anspringen der Konjunktur hingewiesen. Ma- chen wir uns da nicht etwas vor? Wenn ich mir die Vervielfachung der Transportfahrten seit unserem EU-Beitritt ansehe, bin ich immer wieder überrascht, wie wir davor unseren Lebensstandard bestreiten konnten.
Aber eine derartige Frage stellt sich in der EU wohl nicht, in der das 1. Gebot der „Freie Warenverkehr“ist. Wenn man sich dann um den Ausstoß von Schadstoffen Gedanken macht, wird uns allen Ernstes vorgeschlagen, die Raumtemperatur in unseren Wohnungen drastisch zu reduzieren. Den LkwVerkehr durch mehr Regionalität zu vermindern, ist natürlich kein Thema.
Peter Streit, Friesach