Junge Grüne erfinden sich neu und Perner tritt aus
Die Grünen arbeiten daran, ihrer Parteijugend eine neue Struktur zu geben. Beziehungsweise, die Parteijugend arbeitet daran, sich selbst neu innerhalb der Partei zu etablieren, nachdem die ehemalige Vorsitzende, Flora Petrik, die Organisation nahm und ging. Zur KPÖ nämlich, von deren linkeren Positionen sich so mancher ehemalige junge Grüne angezogen fühlt. Am vergangenen Wochenende trafen sich die Zurückgebliebenen zum Vorbereitungstreffen. Der oberösterreichische Bundesrat David Stögmüller postete auf Facebook: „Bei den Grünen sind viele motivierte junge Menschen, denen Umweltschutz und unser Planet wichtig sind, die für eine gerechte und offene Gesellschaft kämpfen und die gegen den Rechtsruck mobilisieren wollen.“Dabei auch die steirische Landtagsabgeordnete Lara Köck. Die Basis sei eine eigenständige und kritische Jugendorganisation. „Wir arbeiten daran.“Für 8. September ist ein weiteres Treffen in St. Ilgen geplant, zu dem auch Parteichefin Ingrid Felipe und die Spitzenkandidatin für die Nationalratswahl, Ulrike Lunacek, geladen sind. Lunacek: „Mehr als 50 junge grün-nahe Menschen aus allen Bundesländern arbeiten aus eigener Initiative heraus am Aufbau einer neuen Jugend-Bundesorganisation. Mich freut es besonders, dass ich zum Start eingeladen wurde.“
Die Psychoanalytikerin Rotraud Perner ist aus der SPÖ ausgetreten. Als Grund nannte sie in einem offenen Brief frauenverachtende Aussagen von Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler. Perner war in den 1970er- und 80er-Jahren für die SPÖ Bezirksrätin und Landtagskandidatin. Nun meint sie: „Mir reicht’s!“Perner schreibt: „Für wie dumm hält mich meine Partei, dass ich nicht merke, wie die Führungsriege versucht, Menschen – besonders Frauen – abzuwerten?“Anlass waren Angriffe gegen „politisch unbedarfte Quereinsteigerinnen“der ÖVP. Niedermühlbichler hatte sich gefragt, „welche politischen Konzepte eine Miss Burgenland, eine ExMiss Austria oder eine Weinkönigin einbringen können“. Er bedauere mittlerweile nach eigenen Worten die Aussage.