Klagenfurt
WSehr gerne, auch weil meine Mutter noch in der Nähe von Klagenfurt lebt. Kärnten hat mich geprägt mit Erfahrungen, die mein Leben auch noch heute bestimmen.
Ich war mit meinem Vater sehr viel in Unterkärnten unterwegs. Ich habe starke Erinnerungen an die dunkel gekleideten, schweigenden Frauen, die in der Öffentlichkeit nicht Slowenisch gesprochen haben, weil sie im KZ Ravensbrück waren. Das hat mich als Kind schon wahnsinnig beschäftigt, dieses Schweigen wollte ich schon damals durchbrechen. Da bin ich durch meine Arbeit in der Schülervertretung dazu gekommen, die Kontaktlinse war damals in den 1980ern größer und auch ein bisschen politischer. Aber natürlich hat mich diese Arbeit geprägt. Ich war ja so eine Art Jung-Lyriker, der sehr früh publiziert hat, und war in Kontakt mit Leuten wie Fabjan Hafner, Maja Haderlap oder Lojze Wieser. Damals habe
Sonntag, 20. August 2017 ich gelernt: Die Auseinandersetzung und gegenseitige Kritik können ein Ausdruck von Wertschätzung sein. Und gelebte kulturelle Vielfalt bedarf der Solidarität, dann ist sie ausnahmslos bereichernd. Ich habe von Mitte der 1980er bis Mitte der 1990er sehr viel Theater gespielt, von 1992 bis 1995 war ich ja auch an der neuebuehnevillach. Aber es geht mir nicht ab, wenn ich es nicht tue. Mein Basislager war immer das Schreiben oder das kreative Hinter-der-Kamera-Sein. Es wird ein Film frei nach der Erzählung „Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein“von Andre Heller. Es geht um den 12jährigen Paul, der in den 1950erJahren in einer reichen Wiener Süßwarenfabrikantenfamilie aufwächst. Paul ist in einem jesuitischen Internat und muss sich seinen Platz im Leben erst erkämpfen – eine unterhaltsame, gewitzte, sehr eigenwillige Coming-of-Age-Geschichte. Wir werden in der ersten Jahreshälfte 2018 den Film fertigstellen und dann schauen, auf welchen Festivals wir ihn positionieren können.