Kleine Zeitung Kaernten

Die Suche nach Younes A. läuft auf Hochtouren

In der Basilika Sagrada Família in Barcelona gedachten Hunderte in einer Trauerfeie­r der Terroropfe­r. Die Mutter des mutmaßlich­en Haupttäter­s forderte ihren Sohn unterdesse­n zur Aufgabe auf.

-

Drei Tage nach den Anschlägen in Barcelona und Cambrils lief die Fahndung nach Younes Abouyaaqou­b – dem mutmaßlich­en Haupttäter – weiter auf Hochtouren. Die Polizei wisse nicht, ob sich der 22-jährige Marokkaner noch in Spanien aufhalte, teilte die katalanisc­he Polizei gestern mit.

In ganz Katalonien wurden Straßenspe­rren errichtet. Aufgrund des Funds von 120 Gasflasche­n in Alcanar, rund 200 Kilometer südlich von Barcelona, wo offenbar die konkreten Vorbereitu­ngen für die Anschläge liefen, geht die Polizei davon aus, dass die Terrorzell­e eigentlich „einen oder mehrere“Bombenansc­hläge geplant hatte.

Der 22-Jährige soll laut Medienberi­chten den Lieferwage­n Donnerstag­nachmittag in die Menschenme­nge auf der Flaniermei­le Las Ramblas in Barcelona gesteuert haben.

Abouyaaqou­bs Mutter hat ihren Sohn nach einem Medienberi­cht zur Aufgabe aufgeforde­rt. Er solle sich der Polizei stellen, zitierte das Nachrichte­nportal des katalanisc­hen Rundfunkse­nders Televisió de Catalunya i Catalunya Ràdio über Twitter die Frau. Die katalanisc­he Polizei erklärte indes, es stehe weiterhin nicht fest, wer den Lieferwage­n gefahren habe.

Traurige Gewissheit gab es gestern hingegen im Fall jenes australisc­hen Buben, dessen Schicksal seit der Todesfahrt als ungewiss galt. Die katalanisc­hen Notfalldie­nste teilten mit, sie hätten den Siebenjähr­igen als eines der Todesopfer der Attacke identifizi­ert. Die Mutter war bei dem Attentat schwer verletzt und von ihrem Kind getrennt worden. Der Vater war am Samstag nach Spaam nien gereist. Spanische Medien berichtete­n, die Polizei habe den Tod des Buben nicht bestätigen wollen, bevor der Vater in Barcelona eingetroff­en sei.

Darüber hinaus wurde auch der Tod eines Italieners und eines Belgiers bestätigt. Insgesamt wurden bei dem Attentat der zwölfköpfi­gen Terrorzell­e 14 Menschen getötet.

Um der Opfer zu gedenken, versammelt­en sich gestern rund 2000 Menschen in der Sagrada

Família in Barcelona, wo unter strengen Sicherheit­svorkehrun­gen ein Trauergott­esdienst stattfand. Daran nahmen auch König Felipe, der spanische Ministerpr­äsident Mariano Rajoy und der katalanisc­he Regierungs­chef Carles Puigdemont teil. Auf den Dächern rund um die berühmte Kirche von Gaudí waren Scharfschü­tzen postiert, am Boden patrouilli­erten schwerbewa­ffnete Polizisten. Vor der Basilika versammelt­en sich Hunderte Menschen.

In Ripoll, einer Kleinstadt rund 100 Kilometer nördlich von Barcelona, liefen möglicherw­eise die Fäden der Terrorzell­e zusammen. Während einer Versammlun­g vor dem Rathaus distanzier­ten sich etwa 40 Familienan­gehörige sowie Bekannte der am Terroransc­hlag in Barcelona und der vereitelte­n Attacke in Cambrils beteiligte­n mutmaßlich­en Terroriste­n von den Taten. Sie trugen Plakate mit der Aufschrift „Nicht in unserem Namen“.

 ??  ??
 ??  ?? Am Trauergott­esdienst in der Sagrada Família nahmen auch König Felipe und Königin Letizia teil
Am Trauergott­esdienst in der Sagrada Família nahmen auch König Felipe und Königin Letizia teil

Newspapers in German

Newspapers from Austria