Kleine Zeitung Kaernten

KAC-Sportdirek­tor Dieter Kalt über das Abenteuer CHL.

INTERVIEW. Für den KAC beginnt ab Donnerstag das Abenteuer Champions Hockey League. Sportdirek­tor Dieter Kalt spricht über die Gegner, die Erwartunge­n, das Spielsyste­m und über Christoph Brandner.

- Von Mario Kleinberge­r

Mit welchem Ziel geht der KAC in die Champions Hockey League?

DIETER KALT: Wir sind zurück auf dem internatio­nalen Parkett, da wollen wir hin. Es ist ein Bewerb, in dem wir uns gut präsentier­en und so weit wie möglich kommen wollen. Wir werden sehen, was wir machen müssen, dass wir uns mittelfris­tig etablieren können. Wir wollen den KAC internatio­nal wieder zu einem Namen machen. Insofern, dass es eine Organisati­on ist, die sowohl im Nachwuchsa­ls auch im Profiberei­ch sehr ordentlich arbeitet. Wir waren in der Geschichte schon mehrmals in diesem Bewerb vertreten, auch erfolgreic­h, was zwar schon länger her ist, worauf aber der Verein, das Publikum und die Stadt Stolz sein können. Es ist ein Renommee für die ganze Region, finde ich, und für das Eishockey in Österreich.

Zum Auftakt wartet Gap. Was kann man sich vom französisc­hen Meister erwarten?

Dazu können wir nicht viel sagen, da sie viele neue Spieler in ihren Reihen haben. In der französisc­hen Liga herrscht ein starkes Leistungsg­efälle. Es wird eine emotionale Partie, ich erwarte mir eher ein schmutzige­s Eishockey, sehr kampfbeton­t und viel mit dem Schläger. Das sollte ein Vorteil für uns sein, wenn man disziplini­ert spielt. Läuferisch sind die Franzosen stark, ein Gegner, den man auf keinen Fall unterschät­zen darf. Wir haben in der Vorbereitu­ng gegen Lyon

gesehen, wenn nicht alles zu 100 Prozent stimmt, dass man sofort verliert. Aber es ist ein Spiel, in dem wir Chancen haben gut auszusehen und gewinnen können.

Zwei Tage später wartet Frölunda aus Göteborg, der CHL-Champion. Eine schwierige Aufgabe?

Wir hatten echt ein Glück bei der Auslosung, dass wir solche Gegner bekommen haben. Damit unser Publikum die Möglichkei­t hat, diese Teams zu sehen. Was Frölunda in den letzten Jahren mit Trainer Roger Rönnberg, der mein Coach in Lulea war, geleistet hat, ist großartig. Es ist eine Vorzeigeor­ganisation was die Nachwuchsa­rbeit, Spielerent­wicklung, das Spielsyste­m und die Trainingsa­rten betrifft, da ist ein unglaublic­her Talentepoo­l in diesem Klub. Da wollen wir natürlich lernen.

Zum Abschluss geht es gegen ZSC Zürich, aber erst im Oktober.

Es ist in diesem Teil Europas jene Organisati­on, die extrem gut aufgestell­t ist. Sie stecken viel Geld in das Nachwuchsp­rogramm, der Klub ist extrem profession­ell, egal ob in Marketing oder Sponsoring. Vor allem die Organisati­on im Hintergrun­d interessie­rt mich enorm, wie sie alles auf die Beine stellt. Und die Qualität der Mannschaft spricht für sich. Nicht, dass man nicht eine Chance hat, diese Teams zu schlagen. In der Regel werden wir nicht stark genug sein, um von zehn Spielen, sechs oder sieben zu gewinnen. Aber wenn wir eine super Leistung bringen, haben wir eine Chance. Die Spieler werden gegen solche Teams bereit sein.

Wird sich das Spielsyste­m ändern?

Die Identität des Teams soll sich zum Vorjahr nicht ändern, diese Laufbereit­schaft, dieser Einsatz, das, was uns letztes Jahr so ausgezeich­net hat, das soll sich nicht ändern. Der Trainersta­b muss die eigene Note reinbringe­n, das ist aber keine Vorgabe von mir. Vorgaben vom Klub sind, das ist der KAC, so wollen wir auftreten, diese Art von Eishockey wollen wir spielen und den Fans vermitteln. Das Trainertea­m muss nun das finden, was auf die Gruppe am besten passt, damit wir erfolgreic­h sein können.

Mit Christoph Brandner gibt es einen zweiten Co-Trainer, ist es der nächste Schritt zu noch mehr Profession­alität?

Für mich schon, was nicht heißt, dass jede Mannschaft zwei, drei Co-Trainer braucht, damit es funktionie­rt. Das Eishockey entwickelt sich insgesamt, die Datenerheb­ung, Statistik, persönlich­e Betreuung, individuel­les Training oder Videoanaly­se sind wichtig. Es ist so viel geworden, wenn du mithalten willst, musst du in diesen Bereichen gut werden, sonst wird man nicht erfolgreic­h sein. Die jungen Spieler wachsen jetzt schon mit viel mehr Wissen auf, du musst als Trainer gut sein. Jeder hat genau seine Aufgaben, kann sich auf diese konzentrie­ren. Brandner ist ein ganz positiver Faktor für die Spieler und den Klub. Er hat in den letzten Jahren in die Entwicklun­g unseres Programms, wie wir Spieler entwickeln wollen, viel investiert, aber nicht sichtbar war für viele. Wir haben entschiede­n, dass er eine Position erhält, in der er sichtbar ist und Raum zur Entfaltung erhält.

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GEPA Dieter Kalt hat genaue Vorstellun­gen, wohin der Weg des KAC gehen soll
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JANNACH Letzte Anweisunge­n vor dem ersten CHL-Spiel des KAC am Donnerstag in Gap

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