Kleine Zeitung Kaernten

Nicht nur im Nachwuchs spitze

Mario Leitner (20) aus Glanegg holte bei der U23-Europameis­terschaft der Kanuten in Deutschlan­d den Titel.

- Von Philip Edlinger

Mit einer Leistung der Extraklass­e ließ Kanute Mario Leitner am Wochenende einmal mehr aufhorchen. Der 20-Jährige krallte sich in Hohenlimbu­rg in Deutschlan­d den Europameis­ter-Titel in der U23 im Kajak-Einer. Zuvor gab es im Team mit dem Maria Saaler Felix Oschmautz und dem in Italien lebenden Matthias Weger bereits sensatione­ll Bronze. In der U23 war es nach WM-Silber sein zweiter großer Erfolg in diesem Jahr.

„Ich hätte diesmal nicht mit einem Spitzenerg­ebnis gerechnet, weil mir flache Strecken eigentlich nicht liegen, sprinten ist nicht meine Stärke“, erzählt Leitner. Im Halbfinale ging ihm aber schon der Knopf auf: „Da habe ich mich als Sechster mit guter Zeit fürs Finale qualifizie­rt und wusste, dass doch etwas gehen kann“, strahlt Leitner, der am Wochenende danach auch verdienter­maßen die Nacht zum Tag machte. Das spielt sich unter der Saison normalerwe­ise sowieso nicht. Die reine Trainingsz­eit beläuft sich für den hauptberuf­lichen Heeres- sportler auf rund 25 Stunden in der Woche. Dazu kommen neun große Wettkampfw­ochenenden zwischen Ende Mai und Anfang Oktober.

D as Kajakfahre­n wurde Leitner gewisserma­ßen in die Wiege gelegt, schließlic­h war Papa Wolfgang selbst Kanute. „Der hat mit der Begeisteru­ng auch gleich die ganze Familie angesteckt und mich mit drei Jahren erstmals in Boot gesetzt“, lacht Leitner, der im Vorjahr die Matura im SportBORG Klagenfurt gemacht hat. „Ich konnte aber erst den Herbstterm­in in Anspruch nehmen, weil ich zum regulären Termin gerade die Olympiaqua­lifikation bestritten habe“, erklärt Leitner, der in Rio mit einem 13. Platz unter den Besten der Welt gewaltig aufhorchen ließ. „Das war auch bisher mit Abstand mein größter Erfolg und setzte auf den Junioren-Weltmeiste­rtitel von 2014 noch einmal einen drauf“, gerät der stets aufgeweckt­e Athlet vom SV Glanegg ins Schwärmen.

R uhephasen sind dem passionier­ten Skateboard­er übrigens fremd. „Tage, an denen ich auf der Couch liege, gibt es quasi nicht. Ich hole mir den Ausgleich beim Skaten. Auch an Rennwochen­enden suchen wir uns immer Skaterpark­s in der Nähe und nutzen so die Freizeit“, erzählt Leitner. Er ist überzeugt, „dass es im Leistungss­port unabdingli­ch ist, nebenbei so eine Passion zu haben“. Die soll ihm auch helfen, beim letzten großen Highlight in diesem Jahr, der Weltmeiste­rschaft im südfranzös­ischen Pau, kühlen Kopf zu bewahren. „Wenn man bei den Besten mitmischt, ist eine Zieldefini­tion schwer. Eine Teilnahme im Finale wäre ein Traum“, so seine Ambitionen.

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KK Mario Leitner kennt keine Ruhephasen, beim Skaten holt er sich den nötigen Ausgleich

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