Ruf nach Reformen für Betriebsrente
Nur jedes vierte Unternehmen bietet eine Firmenpension. Pensionistenvertreter und Experten verlangen nun Änderungen.
Rund ein Viertel der österreichischen Unternehmen sieht für Mitarbeiter eine Betriebspension vor – eine im EU-Schnitt, der bei über 50 Prozent liegt, eher geringe Zahl. In Schweden stärken die zweite Säule des Pensionssystems gar mehr als 90 Prozent der Unternehmen. In Österreich, wo derzeit nur 23 Prozent der Arbeitnehmer mit einer Betriebspension rechnen dürfen, fordert jetzt der Schutzverband der Pensionskassenberechtigten (Pekabe) wesentliche Reformen. Deren Vertreter Josef Kronemann würde derzeit nicht zu einer Betriebspension raten, „da ausschließlich Pensionisten und Anspruchsberechtigte das Risiko tragen“. Pekabe-Sprecher Günter Braun kritisiert mangelnde Transparenz: „Die haben keinen Erfolgszwang, schieben die Verantwortung ab.“Kronemann verlangt eine Qualitätsverbesserung der Veranlagung, externe Qualitätskontrolle und eine Verbesserung der Kostensituation. Auch Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) teilt diese Kritik.
Betriebspensionsexperte Thomas Wondrak kann die vom Schutzverband geäußerten Argumente nicht immer nachvollziehen: „Pensionskassen und Versicherungen im Bereich Betriebspensionen sind extrem transparent. Die Information kommt aber nicht immer dort an, wo sie hinsoll.“Auch sei die Qualitätskontrolle hoch, dafür spreche eine „respektable“Veranlagungsrendite von 4 bis 5 Prozent im Dreijahresschnitt.
Er sieht mehrere Stellschrauben, an denen gedreht werden müsse: „Hauptproblem ist der Informationsmangel bei kleinen und mittleren Unternehmen.“Bei vielen der über 100.000 KMUs seien die Informationen zur betrieblichen Altersvorsorge noch gar nicht angekommen. Ein weiterer Ansatzpunkt sei, so Wondrak, die Lichtung des Förderdschungels: „Förderungen sind ein guPensionskassen tes Instrument, aber sie werden häufig gar nicht in Anspruch genommen.“Dritter Hebel sei die Aufnahme betrieblicher Vorsorge in Kollektivverträge. „Erst wenn sie Teil der Lohnpolitik werden, finden sie die größte Verbreitung.“Anders als in Deutschland gebe es in Österreich keine Kultur bei Tarifverhandlungen, auch über Betriebspensionen zu sprechen.
Die Kritik von Pensionistenvertretern, dass das Veranlagungsrisiko allein bei Mitarbeitern liege, kann Wondrak verstehen, hält aber entgegen: „Letztlich