In den Sand gemalt
Ein später Fund für alle MankellFans. Sein früher Afrika-Roman „Der Sandmaler“liegt nun in deutscher Übersetzung vor.
Als Henning Mankell im Oktober 2015 im Alter von 67 Jahren gestorben ist, hat er ein gewaltiges OEuvre hinterlassen. Weit über 40 Millionen Exemplare seiner Bücher gingen über den Ladentisch – allen voran seine erfolgreichen Krimis um den kauzigen, stets missgelaunten Kommissar Kurt Wallander.
Der neueste Fund führt uns zurück zu den literarischen Wurzeln des Schweden. Der Roman „Der Sandmaler“, der 1974 fertiggestellt wurde, basiert auf einem zweijährigen Sambia-Aufenthalt des damaligen Studenten Mankell.
Der Autor schickt zwei junge Landsleute auf eine zweiwöchige Afrika-Reise. Zwei Teenager, die unterschiedlicher nicht hät- sein können. Da ist der großmäulige, offen zum Rassismus neigende Stefan, Sohn einer begüterten Familie, der dem Alkohol in ungesunden Mengen frönt und der es sich offensichtlich zum Ziel gesetzt hat, mit möglichst vielen afrikanischen Frauen Sex zu haben. Ganz anders seine Schulfreundin Elisabeth, eine feinfühlige aus einfachen Verhältnissen stammende junge Frau, die offenen Auges und wissbegierig den afrikanischen Alltag aufsaugt.
Recht holzschnittartig hat Mankell seine Figuren angelegt, strikt getrennt zwischen Gut und Böse. Hier und da hätte man sich das Eingreifen eines mutigen Lektorats gewünscht. Sätze wie „die alte Bibliothek war alt“oder „er hatte das bestimmte Gefühl, dass sie sich kaum wiedersehen würden“hätten in jedem Schreibkurs zu vehementem Intervenieren geführt.
Und doch gibt es in diesem Frühwerk auch eine gelungene, unter die Haut gehende Seten