Kleine Zeitung Kaernten

Kurz zeigt sein Programm in drei Etappen

Das ÖVP-Programm ist fertig, wird aber erst im September vorgelegt – in drei Tranchen.

- Von Christina Traar

Vor etwas mehr als 100 Tagen hat Sebastian Kurz die ÖVP übernommen. In dieser Zeit habe man 100.000 Unterstütz­er gewinnen können, verkündete der Parteichef in Wien. Zudem warten 2000 Freiwillig­e auf ihren Wahlkampfe­insatz, die Einteilung wird in 32 eigens dafür geschaffen­en Büros im ganzen Land koordinier­t. Der Spitzenkan­didat selbst habe die letzten Tage damit verbracht, gemeinsam mit Experten und Unterstütz­ern „am Wahlprogra­mm zu zimmern“. 250 Seiten lang ist das Endergebni­s, welches in drei Teilen präsentier­t wird. Sie tragen die Titel „Neue Gerechtigk­eit“, „Wirtschaft­sstandort Österreich“und „Sicherheit und Migration“.

I m ersten dieser Teile, der Anfang September präsentier­t wird, solle laut Kurz „die Sorge vieler Menschen“thematisie­rt werden, dass „man sich in Österreich nichts mehr aufbauen kann“. Eine Senkung der Steuerund Abgabenquo­te von aktuell 43 auf unter 40 Prozent schwebt Kurz hier als Lösung vor. Ein Vorhaben, das „ambitionie­rt, aber machbar“sei. Im Bereich Gesundheit lauten die Vorschläge: Hausärzte stärken und Wartezeite­n verringern. Auch die bereits bekannte Forderung nach einem Ende des „unbegrenzt­en Zuzuges ins Sozialsyst­em“werde laut Kurz im Programm zu finden sein. Begleitend zu den Präsentati­onen startet die ÖVP eine österreich­weite Plakatwell­e mit neun Sujets. Nur eines davon zeigt den Spitzenkan­didaten selbst, alle anderen zeigen „Unterstütz­er“, erklärte Kurz. Nach einem ÖVPLogo auf den in Türkis gehaltenen Plakaten sucht man im Übrigen vergeblich.

K ritik an der Programmvo­rschau kommt von der FPÖ. „Die ,neue Gerechtigk­eit‘ der ÖVP liest sich wie eine einzige Selbstankl­age“, erklärte Generalsek­retär Herbert Kickl. Denn für die aktuellen „Ungerechti­gkeiten“seien ÖVP und SPÖ verantwort­lich.

Die Neos haben indes eigene Ideen, wie man das heimische Steuersyst­em reformiere­n könnte. Ihr Konzept sieht eine jährliche Senkung der Staatsausg­aben um 19 Milliarden Euro vor. „Den Menschen wird im- mer mehr Geld abgenommen“, lautet die Kritik des pinken Parteichef­s Matthias Strolz. Zudem fordert die Partei eine Entlastung des Faktors Arbeit, den Ausgleich des Budgetdefi­zits sowie eine teilweise Steuerauto­nomie für Länder und Gemeinden.

Um Geld geht es auch den Grünen – in Form von Pensionsau­szahlungen. Sie erinnerten an ihr Modell einer steuerfina­nzierten Grundpensi­on um monatlich 890 Euro. Eine Maßnahme für ein gerechtere­s System für alle, wie Sozialspre­cherin Judith Schwentner erklärte.

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ÖVP Eines von neun ÖVP-Plakaten

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