Kleine Zeitung Kaernten

Unerwünsch­te Tieffliege­r, erhoffte Höhenflüge

Heute starten in New York die US Open. Dominic Thiem will hoch hinaus, Roger Federer zurück auf den Tennisthro­n.

- Von Alexander Tagger Seine bisherigen

Wenn die Spieler mitunter ihr eigenes Gestöhne nicht mehr hören können, dann ist es wieder so weit: Die US Open im New Yorker Stadtteil Queens, wo in regelmäßig­en Abständen die Flieger vom nahen LaGuardia-Flughafen über die Anlage hinwegdonn­ern, haben begonnen. Los geht’s beim letzten Grand Slam des Jahres heute um 17 Uhr (MEZ) und aus heimischer Sicht schwingt mit Andreas Haider-Maurer in der zweiten Partie auf Court 15 auch bereits der erste von insgesamt zwei Österreich­ern im Hauptfeld gegen den Russen Donskoi sein Arbeitsger­ät.

Während sich der 30-jährige Waldviertl­er nach seiner 19monatige­n Verletzung­spause erst langsam wieder an die Spitze herantaste­t und in Flushing Meadows wohl keine allzu großen Bäume ausreisen wird, ruhen die rot-weiß-roten Hoffnungen freilich auf Dominic Thiem. Der Weltrangli­sten-Achte ist im „Big Apple“auf Position sechs gesetzt, trifft am Dienstag zum Auftakt auf den australisc­hen WildCard-Spieler Alex de Minaur und will sich in der Stadt, die angeblich niemals schläft, zumindest wie im Vorjahr ein Ticket für das Achtelfina­le si- chern. Wobei die Betonung auf „zumindest“liegt.

Auftritte bei der heurigen US-HartplatzS­erie waren bis dato allerdings nicht vielverspr­echend. So erwies sich nach frühen, aber auch unglücklic­hen Niederlage­n in Washington und Montreal das Viertelfin­ale in CinJewgeni

cinnati als das Höchste der Erfolgsgef­ühle. Doch wurde der 23-Jährige von seinem Betreuer und „Schleifer“Günter Bresnik in der vergangene­n Woche im Club von Tennislege­nde John McEnroe auf „Randall’s Island“mit beinharten Trainingse­inheiten auf die Herausford­erung nach eigenen Angaben „bestens“eingestell­t.

Verläuft das Turnier für den Lichtenwör­ther wunschgemä­ß, so würde es im Viertelfin­ale aller Voraussich­t nach zum Knüller gegen Roger Federer kommen. Der sein vorangesch­rittenes Alter ignorieren­de, 36-jährige Superstar aus der Schweiz steuert in New York auf seinen sechsten US-Open-Titel, seine 20. Grand-Slam-Trophäe und die damit verbundene Rückkehr auf den Tennisthro­n (erstmals seit November 2012) zu.

Größte Hürde bei diesem Unternehme­n wird für den heurigen Australian-Open- und Wimbledon-Triumphato­r wohl der Weltrangli­sten-Erste Rafael Nadal sein, der bei normalem Verlauf im Halbfinale warten würde. Nicht zum Stolperste­in können hingegen andere Topstars wie Andy Murray, die beiden Vorjahresf­inalisten Stan Wawrinka und Novak Djokovic, Milos Raonic oder auch Kei Nishikori werden – das Quintett fehlt verletzung­sbedingt.

Eine hohe Ausfallquo­te, die manche Kritiker auf den zu straffen Turnierkal­ender zurückführ­en. Federer sieht das jedoch anders und sagt: „Die meisten Spieler, die derzeit verletzt sind, sind eben schon über 30.“Und das aus dem Mund eines topfitten 36-Jährigen ...

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Dominic Thiem und sein Betreuer
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GEPA Günter Bresnik

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