Kleine Zeitung Kaernten

Die Skeptiker strafte Frau Direktor Lügen

Michaela Kardeis ist ab heute die ranghöchst­e Polizistin Österreich­s.

- Wilfried Rombold

Als Michaela Kardeis, damals noch unter ihrem Mädchennam­en Pfeifenber­ger, im November 2001 die Leitung der Bundespoli­zeidirekti­on Schwechat übernahm, rückte sie erstmals ins mediale Rampenlich­t. Die gebürtige Salzburger­in war nicht nur die erste Polizeidir­ektorin Österreich­s, sondern mit 29 Jahren auch die jüngste in dieser Funktion.

„Ich freue mich, diesen Tabubruch begangen zu haben“, sagte sie damals. Doch die anfänglich­e Skepsis vieler Kollegen hatte einen anderen Grund: Die Juristin kam nicht aus dem Polizeiapp­arat, sondern aus der Verwaltung des Landes Salzburg. Von dort hatte sie im April 2000 der damalige Innenminis­ter Ernst Strasser (ÖVP) in sein Kabinett geholt, bevor die Tochter einer Verkäuferi­n und eines Tischlerme­isters erstmals als Frau Polizeidir­ektor die Uniform überstreif­te.

Mangelnde Erfahrung kann man Kardeis nicht mehr vorwerfen, wenn sie heute von Innenminis­ter Wolfgang Sobotka zur Generaldir­ektorin für öffentlich­e Sicherheit ernannt wird. Als Vizepolize­ipräsident­in von Wien überstand sie wilde Grabenkämp­fe (Affäre Horngacher) unbeschade­t und erarbeitet­e sich zunehmend Respekt. Bald galt sie als logische nächste Polizeiprä­sidentin der Hauptstadt, doch wechselte sie in die Generaldir­ektion und kam doch einigermaß­en überrasche­nd als Nachfolger­in von Konrad Kogler als oberste Polizistin Österreich­s zum Zug.

D ie 45-Jährige spricht fließend Spanisch und Englisch und verriet in einem Interview einmal ihre private Leidenscha­ft: Duelle auf der Playstatio­n mit dem Ehemann und Karaokesin­gen. Favorit dabei: „What’s Up“von den 4 Non Blondes.

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BMI/ALEXANDER TUMA
Michaela Kardeis, neue Generaldir­ektorin für öffentlich­e Sicherheit BMI/ALEXANDER TUMA

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