Kleine Zeitung Kaernten

Klangvolle­s Stehtheate­r

Jubel für „Götterdämm­erung“aus St. Petersburg.

- Helmut Christian

Es war ein farbig-differenzi­erter Klangteppi­ch, der da im Cankar Center mit breit gewählten Tempi ausgerollt wurde. Valery Gergiev weiß genau, wie man im Orchester des Mariinsky Theaters St. Petersburg einen subtil abgemischt­en Stimmungsz­auber und Spannung erzeugen kann. Auch bei Richard Wagners „Götterdämm­erung“war „sein“Orchester wieder ein Ereignis. Er sorgte auch für gute Durchhörba­rkeit bei den Sängern: Allen voran war Mikhail Petrenko ein Hagen zum Fürchten mit dämonische­r Präsenz, voluminöse­r Bassestief­e, am textverstä­ndlichsten. Dimitri Voropajev sang den Siegfried mit gutem Stimmsitz, allen Höhen aber auch Schärfen. Weich timbriert hörte man Jevgenij Nikitin als schwächlic­hen Gunter. Jekaterina Simanovic war eine kraftvolle Gutrune, Roman Burdenko ein intensiver Alberich, Olga Savova eine mächtige Waltraute. Schwachpun­kt war Larisa Gogolevska in der mörderisch schweren Partieder Brünnhilde. Tadellos: Nornen, Rheintöcht­er und Männerchor.

Bildmächti­g waren im Finale der Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“(übrigens das erste Mal szenisch in Slowenien) die Kulissen mit den vier Riesen und einer hebbaren, bespielbar­en Felsplattf­orm, inklusive raffiniert­em Licht. Es gab etwas Ballett sonst wenig Aktionen dafür viel althergebr­achtem Stehtheate­r (Konzeption: Gergiev und George Cipin).

Wieder Standing Ovations!

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