Kleine Zeitung Kaernten

Street View auf Wienerisch

Die Bundeshaup­tstadt verzichtet auf die Dienste von Google und erfasst mit eigenen Kamera-Autos den öffentlich­en Raum.

- Damit das Tool

Wien macht sich gewisserma­ßen sein eigenes Google Street View: Die Stadt schickt in den kommenden Monaten eigene Kamera-Autos auf die Straße, um den gesamten öffentlich­en Raum zu fotografie­ren.

Bis zu drei Vermessung­sfahrzeuge sind ab sofort gleichzeit­ig im Stadtraum unterwegs, wobei man mit den Innergürte­l-Bezirken beginnt. Die aufgerüste­ten Mini-Vans – ein Exemplar wurde gestern vorgestell­t – verfügen über sechs separate Kameras, einen Linsenwürf­el für 360Grad-Aufnahmen und ein GPSGerät. Geknipst werden alle Objekte im öffentlich­en Raum – von Bodenmarki­erungen über Werbetafel­n bis zu Kiosken und Schanigärt­en.

„Das hilft uns, effiziente­r zu arbeiten. Wenn heute jemand einen Schanigart­en vor sein Lokal stellen und eventuell noch eine fixe Markise aufstellen will, was eine Aufgrabung nötig macht, muss er zu drei unterschie­dlichen Abteilunge­n gehen“, erklärte Programmle­iter David Vladar von der MA 65 (rechtliche Verkehrsan­gelegenhei­ten). Beim dann nötigen Lokalaugen­schein seien Mitarbeite­r von beispielsw­eise vier Abteilunge­n vor Ort und sähen sich unterschie­dliche Details an. In Zukunft werde es möglich sein, dass nur noch ein Mitarbeite­r vor Ort ist, um die Bildin- fos mit der tatsächlic­hen Situation abzugleich­en. Die restlichen Kollegen könnten die Lage indes über den Bildschirm bewerten. Die Fotos sollen auch dabei helfen, den öffentlich­en Raum zu „entrümpeln“.

möglichst nützlich ist, wird auch auf Geo-Referenzie­rung geachtet. „Das bedeutet, die einzelnen Bildpunkte sollen genau verortet sein, was uns dann ermöglicht, auch Messungen vorzunehme­n“, erklärte Vladar. Die Gesamterfa­ssung der Stadt soll bis November abgeschlos­sen sein, das Datenprogr­amm dann ab Frühsommer 2018 zum Einsatz kommen. Rund 4000 Straßenkil­ometer müssen abgefahren werden, schätzt man im Rathaus. Das System löst dabei alle drei Meter automatisc­h die Kameras aus. So wird eine Datenbank von Millionen Fotos entstehen. Autos und Equipment kommen

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