Auf hoher See herrscht dicke Luft Ökologisch
Kreuzfahrten werden bei Urlaubern von Jahr zu Jahr beliebter. Doch der internationale Schiffsverkehr bläst gewaltige Schadstoffmengen in die Luft und gerät zunehmend in die Kritik.
Weiß bepinselte Schiffe, die über türkisblaue Wasserflächen gleiten, sich vorbei an Traumstränden oder Fjorden durch die klare Luft schieben: Solche Bilder sind es, die immer mehr Menschen dazu bewegen, ihren Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff zu verbringen. Die Branche boomt und freut sich im Jahrestakt über neue Zuwächse – heuer auf bis zu 26 Millionen Passagiere. Doch sie ist auch mitverantwortlich dafür, dass viele der lockenden Naturschätze in Gefahr geraten.
Rund 90.000 Schiffe sind weltweit unterwegs, die meisten davon Frachtschiffe, die zusammen mehr als neun Zehntel des gesamten Welthandels abwickeln. An sich weisen die Tanker und Containerschiffe keine schlechte Treibhausgasbilanz auf. Waren und Menölerzeugung, schen über Flüsse und Meere zu transportieren, ist pro Kilometer effizienter, als sie auf dem Land- oder gar Luftweg zu befördern. Knapp eine Milliarde Tonnen CO2 jährlich, fast drei Prozent des gesamten weltweiten Ausstoßes, gehen auf das Konto der Schiffe. Doch das klimawirksame Kohlendioxid ist noch das kleinere Problem. Es sind die unfassbaren Mengen an Schadstoffen wie Schwefeldioxid, Stickoxiden und Feinstaub, die den Ozeanriesen zunehmend Gegenwind bescheren.
Der Grund dafür liegt am verwendeten Treibstoff. Die großen Schiffe tanken fast ausschließlich günstiges Schweröl, ein Rest der Mineral- der eigentlich als Sondermüll entsorgt werden müsste – wären da nicht die Schiffsmotoren, die das klumpige, schwermetallhaltige Rückstandsöl verbrennen können. Das Resultat sind giftige Rauchsäulen, die weithin sichtbar aus den Schiffsschornsteinen aufsteigen. Auch die mehr als 500 Kreuzfahrtschiffe, die mit einem Energieverbrauch von Kleinstädten die Weltmeere und Flüsse durchfahren, sind da keine Ausnahme. „Sie wirken