„Viele Gegner des Tempolimits haben sich kein Bild vor Ort gemacht“
Leser ärgern sich über die Protestaktion des Landesrates Köfler und über Ferndiagnosen zur Lärmbelästigung, der Autobahnanrainer ausgesetzt sind.
„Lärm-Gutachten erntet laute Kritik“, 26. 8., LB „Spiegelbild der Ratlosigkeit“, 30. 8.
S ehr geehrter Herr Köfer, bitte verschonen Sie uns mit ihrem „Schikane-Taferl“und nehmen Sie die Fakten zur Kenntnis. Verkehrsfluss, -dichte und -geschwindigkeit sind zusammenhängende Größen, die weiters von Parametern wie Tageszeit, Fahrverhalten, Straßenzustand, Wetter, Jahreszeit usw. abhängen. Zur Bewertung von durchschnittlichen Fahrgeschwindigkeiten wird aus diesen Parametern ein dynamisches Geschwindigkeitsspektrum mittels aufwendigen Verfahren errechnet. Eine 100er-Beschränkung für den Wörtherseeabschnitt der A 2 würde eine Reduktion der Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 14 und 18 km/h zur Folge haben.
Das immer stärker werdende, nicht in dieser Größenordnung geplante (!), Verkehrsaufkommen überschreitet bereits heute gesetzliche Schranken bezüglich Umweltbelastung. Wie wäre es vielleicht mit so einem Taferl: „Der von der WHO empfohlene Mittelungspegel von 40 wird im Wörtherseebereich der A 2 zwischen 56 und 58 dB gemessen, und entspricht damit dem 50-fachen Wert der Empfehlung. Wie lange sollen die Betroffenen noch schikaniert
werden?“DI Dr. Herbert Wiederschwinger,
Pörtschach/Wien
Beispiele So sehr ich auch den zuständigen Landesrat schätze, fällt es mir schwer, seine bisherigen Äußerungen zum Thema zu verstehen. Die seit Jahren bestehenden und konfliktfreien Tiroler und Salzburger Beispiele auf Inn- und Tauern-Autobahn sollten in Kärnten mit mehr Gelassenheit durchdacht und ebenfalls angewandt werden.
Frido Gigacher, Klagenfurt
Ferndiagnosen Leider werde ich das Gefühl nicht los, dass Leserbriefschreiber, die gegen Tempo 60/100 auf der Wörtherseeautobahn sind, nur Ferndiagnosen abgeben und sich kein Bild vor Ort gemacht haben. Das Gleiche gilt auch für Politiker und Autofahrerklubs, die glauben, dass sie die Situation vom Schreibtisch aus einschätzen können. Ach ja, stehen vor der Tür und Wirtschaftslobby und Pendler sind doch eine nicht unbedeutende Wählerschar! Die belasteten Autobahnanrainer, welche zu 80 Prozent in Altbestandshäusern leben, sind ihnen anscheinend ziemlich egal.
Nur Landesrat Holub hat dem Wunsch der Wörtherseegemeinden nach einer Lärmpegelmessung entsprochen. Dafür Herrn Holub in der Zeitung verbal anzugreifen, ist ein Trauerspiel. Der Zeitverlust auf der Stracke von Klagenfurt nach Villach von vier Minuten für einen Pkw und sieben Minuten für einen Lkw kann doch wirklich kein Problem darstellen, wenn man dadurch etwas für die Gesundheit Tausender Menschen tun kann.
Wolfgang Gallob, Pörtschach
Genauer kontrollieren
LB „Schnell genug“, 30. 8. In welcher Traumwelt lebt der Verfasser des o. a. Leserbriefes eigentlich? Er soll einmal mit dem Auto von Spittal nach Klagenfurt fahren, dann wird er merken, dass er auf der Autobahn mit 130 km/h und auf der Bundesstraße mit 100 km/h (auch im Tunnel) von den meisdB ten Ausländern und auch Einheimischen überholt wird. Man sollte zuerst die bestehenden Geschwindigkeitsbeschränkungen genauer kontrollieren, bevor man so sinnlose Maßnahmen fordert.
Kurt Isop, Ferndorf
Neuer Ballermann Aufwecker „Ein GTI-Treffen pro Jahr reicht“, 28. 8. Wie Recht Herr Rausch hat! Kärnten entwickelt sich leider immer mehr zum primitiven Lärmtourismus und somit zum neuen Ballermann. Ein GTITreffen genügt schon lange nicht mehr. Ebenfalls das Harley-Treffen. Ein Wochenende ist zu wenig. Der gigantische Lärm- und Abgasterror findet jetzt schon eine Woche vorher statt. Und das Ganze großzügig von der Kärntner Landesregierung gefördert. Nach dem Motto: Wenn ihr zahlt, dürft ihr lärmen solange und so laut ihr wollt.
Und plötzlich spielen auch die Abgasimmissionen keine Rolle mehr. Den Diesel verteufelt man momentan, jedoch im selben Augenblick lädt man Zehntausende Motorradfahrer nach Kärnten, um sich hier unWahlen